Coburg - René Hähnlein, der seit dem 1. Mai 2014 für die Partei Die Linke im Coburger Stadtrat sitzt, zeigt sich in einem Brief an Michael Stoschek, Sprecher der Gesellschafterversammlung der Brose-Gruppe, besorgt über den seit dem Jahr 2003 schwelenden Streit zwischen dem Unternehmer auf der einen und Altoberbürgermeister Norbert Kastner, SPD, sowie Teilen des Coburger Stadtrats auf der anderen Seite. Hähnlein nimmt in den Schreiben Bezug auf den Bericht "Annäherung lässt auf sich warten" in der Neuen Presse vom 8. Januar. Darin hatte sich Michael Stoschek unter anderem darüber beklagt, dass sich weder der Oberbürgermeister - mit Norbert Tessmer auch nicht der amtierende - noch der Stadtrat dafür entschuldigt hätten, mit welcher Begründung die Umbenennung der Von-Schultes-Straße im Coburger Süden in Max-Brose-Straße im Jahr 2004 abgelehnt wurde. Max Brose war damals eine angebliche Nähe zur NS-Diktatur sowie die Beschäftigung von Zwangsarbeitern unterstellt worden, was seinen Enkel Michael Stoschek zutiefst verletzt hatte. Daraufhin kam es zum Bruch zwischen ihm und der Stadtspitze. Als Voraussetzung für eine Annäherung fordert der Unternehmer jetzt eine einstimmige Entschuldigung des Stadtrats für die damaligen Vorwürfe gegen seinen Großvater Max Brose, die durch nichts gerechtfertigt seien.