Coburg / München - Ein Gerichtsgebäude ist eigentlich kein Ort, an dem man auf Schuhe, Modemarken oder die Höhe von Absätzen achtet. Doch genau jene Dinge sind es, die Journalisten im Fall von Andrea Titz immer gerne in den Fokus stellen. Seit knapp zwei Jahren arbeitet die 45-Jährige als Gerichtssprecherin am Oberlandesgericht München. Dort, wo spektakuläre Fälle wie die Korruptionsvorwürfe gegen Formel-1-Chef Bernie Ecclestone, die Steuerhinterziehung von Uli Hoeneß oder auch der NSU-Prozess verhandelt werden, tritt Titz vor die Mikrofone und erklärt dem Laien, was hinter verschlossenen Türen besprochen wird. Man sagt ihr nach, sie könne komplexe Sachverhalte so darstellen, dass sie jeder versteht. Wie ihr das gelingt? "In dem man sich in seiner Fachlichkeit nicht so wichtig nimmt", sagt sie. "Viele Dinge, auf die wir Experten Wert legen, interessieren die Zuhörer nicht. Und das zu Recht."