Seit mehr als 30 Jahren lebe ich nun schon in Deutschland. Längst bin ich ein echter Fan der fränkischen Küche. Wenn ich ehrlich bin, mir kann es gar nicht deftig genug sein! Niemand muss mich also mehr bekehren, dass "Schäuferla", Bratwürste mit Sauerkraut oder Krenfleisch richtig lecker sind. Doch hin und wieder schleicht sich auch bei mir das Heimweh ein. Dann wird arabische Musik aufgelegt - und gekocht. Heimat, das ist für mich die Stadt Haifa in Israel. Noch heute sehe ich meine Großmutter mit Kopftuch und Kittelschürze, die für eine hungrige Rasselbande in ihrer kleinen Küche arabische Köstlichkeiten zubereitete. Schon damals schaute ich ihr gerne dabei zu. Wir Kinder wurden als Beiköche eingesetzt, um Gemüse zu putzen, Teig zu kneten und Schüsseln auszukratzen. Ganz nebenbei lernten wir so, wie man Foul, Hummus, Tabouleh, Falafel oder eben Fattoush richtig zubereitet. Und wenn ich heute dann doch einmal nicht mehr weiterweiß, ein Anruf bei meinen Schwestern, die immer noch in Haifa leben, genügt. Das Schöne an der arabischen Küche ist, dass sie wirklich nicht viel Arbeit macht. Fleisch gibt es eher selten. Und viele leckere Rezepte basieren darauf, Reste zu verwerten. Ob die arabische Küche auch gesund ist? Nun ja, vielleicht gesünder als ein Wiener Schnitzel mit Pommes. Aber genauso lecker sind die Gerichte auf jeden Fall. Das finden übrigens auch meine drei Mädels zu Hause. Nur, dass bei ihnen Fattoush nicht Fattoush heißt. Neulich fragte mich meine sechsjährige Tochter doch tatsächlich, wann ich endlich wieder einmal den "Bröckerla-Salat" mache. Also dann, hier kommt er: