Suhl/Jena - Insgesamt zwölf Wohungen und eine Gemeinschaftsunterkunft werden laut Landeskriminalamt Thüringen zeitgleich in Thüringen, Hamburg, Nordrhein-Westfalen, Sachsen und Bayern durchsucht. Die Einsätze laufen im Freistaat unter anderem im Plattenbaugebiet Suhl-Nord, Schmalkalden, Hildburghausen, Jena-Lobeda, Leinefelde und Weimar.

Die Beamten sind seit dem frühen Dienstagmorgen vor Ort. Auch in Suhl-Nord sind mehrere Einsatzwagen und ein Sprengstoffsuchhund im Einsatz. Ersten Informationen zufolge erfolgte im Suhler Plattenbaugebiet eine Festnahme. Ob es sich dabei um den 28-jährigen mutmaßlichen Hauptverdächtigen handelt, ist unklar. Die Einsatzkräfte hatten sich am Dienstagmorgen nach Angaben eines Nachbarn mit Kettensägen und Stemmeisen Zutritt zu der Wohnung verschafft. Der Anwohner hatte laute Geräusche vernommen und zunächst gedacht, es werde gebohrt. Stattdessen wurde die Wohnung eines möglichen Terrorverdächtigen aufgebrochen. Auch soll weißes Pulver gefunden worden sein. Worum es sich dabei handele, ist ebenso noch nicht bekannt.

Das Eine konkrete Anschlagsgefahr habe es nicht gegeben, teilt das LKA Thüringen mit. Hintergrund der Aktion ist der Verdacht auf Terrorismus-Finanzierung. Dabei richten sich die Ermittlungen seit Mitte 2015 gegen einen 28-jährigen russischen Staatsbürger mit tschetschenischer Volkszugehörigkeit. Er wird laut LKA einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat verdächtigt. Der 28-Jährige habe sich dem bewaffneten Kampf des "Islamischen Staates" (IS) in Syrien anschließen wollen.

Darüber hinaus wird gegen weitere zehn Männer und drei Frauen aus Tschetschenien im Alter zwischen 21 und 31 Jahren ermittelt. Sie leben in Thüringen, Hamburg und Dortmund und werden verdächtigt, Terror-Aktionen zu finanzieren. Alle Verdächtigen seien Asylsuchende, deren Aufenthaltsstatus in Deutschland bisher nicht abschließend geklärt ist. red