Autobahn-Tunnel „Schwarzer Berg“ Was tun, wenn’s im Tunnel brennt?

Regelmäßig werden im Autobahntunnel Übungen für den Ernstfall abgehalten – hier ein Foto aus dem Jahr 2022. Foto: NP Archiv/Licha

Unfälle im Tunnel Schwarzer Berg haben oft verheerende Auswirkungen, da meist viele Menschen gleichzeitig verletzt werden und Rettungskräfte nur unter erschwerten Bedingungen eingreifen können. Deshalb zählt die Probe für den Ernstfall.

 
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Wenn es einen Unfall im Tunnel Schwarzer Berg gibt, dann ist ein Großeinsatz aller Hilfskräfte erforderlich. Ganz gleich an welcher Stelle des rund 720 Meter langen Tunnels das Unglück passiert, die Rettungskräfte müssen mit ihren Fahrzeugen möglichst nahe an den Einsatzort kommen. Damit alles geordnet ablaufen kann, ist auch bei der Ankunft und Abfahrt ein planmäßiges Vorgehen notwendig – und auch dieses muss hin und wieder geübt werden. Dazu gab es erst kürzlich am Betriebsgebäude des Tunnels bei Limbach eine sogenannte Stellprobe. Dabei übten die Unterstützungsgruppen der Einsatzleitung von Feuerwehr, Rettungsdienst und Polizei zusammen mit den verantwortlichen Vertretern der Autobahnmeisterei Knetzgau das Einrichten der Gesamt-Einsatzleitung, wie es in einem Pressebericht aus dem Landratsamt Haßberge heißt.

Um im Ereignisfall ein reibungsloses Zusammenwirken aller Einsatzkräfte sicherzustellen, werden demnach im Tunnel „Schwarzer Berg“ regelmäßig Übungen mit verschiedenen Einsatzszenarien durchgeführt. Eingebunden in die Alarm- und Gefahrenabwehrpläne sind von Anfang an: die Autobahndirektion Nordbayern (jetzt: Die Autobahn Gmbh des Bundes Niederlassung Nordbayern) mit der zuständigen Autobahnmeisterei Knetzgau und der Tunnelleitzentrale in Nürnberg-Fischbach, die Verkehrspolizeiinspektion Schweinfurt-Werneck mit der Polizeieinsatzzentrale Unterfranken in Würzburg, das Landratsamt Haßberge als untere Katastrophenschutzbehörde, die anliegenden Feuerwehren unter Gesamtkoordination der Kreisbrandinspektion Haßberge, der Rettungsdienst des BRK Kreisverband Haßberge, das Technische Hilfswerk mit dem Ortsverband Haßfurt und die Integrierte Leitstelle Schweinfurt.

„Im Ernstfall zählt jeder Handgriff“

„Im Ernstfall zählt jeder Moment und jeder Handgriff, deswegen ist es wichtig, dass die verschiedensten Schadenslagen, wie zum Beispiel Auffahrunfall im Tunnel, Brand in der Tunnelröhre oder Massenanfall von Verletzten beplant und beübt werden“, so Lukas Schneider vom Landratsamt Haßberge: „Solche Übungen sind ein absolutes Muss.“

Bereits im November 2021 war vom Tunnelmanager der Autobahndirektion Nordbayern ein einwöchiger Trainingsaufenthalt an der International Fire Academy in der Schweiz angeboten worden, an dem 16 Atemschutzgeräteträger (jeweils 4 von den Freiwilligen Feuerwehren Ebelsbach, Eltmann, Knetzgau und Sand a. Main) und zwei Betreuer (Führungskräfte der Kreisbrandinspektion) teilnahmen. Schwerpunkte bei dieser physisch und psychisch fordernden Multiplikator-Ausbildung waren Such- und Rettungstechniken, Brandbekämpfung und Kommunikation bei Schadereignissen in Verkehrs-Tunnelanlagen.

Seit der Rückkehr von dieser Spezial-Ausbildung arbeitet ein Team der Kreisbrandinspektion unter der Verantwortung von Kreisbrandinspektor Thomas Neeb und der Leitung von Kreisbrandmeister Bernhard Finger, Kreisbrandmeister David Amling, Kreisbrandmeister Fabian Hümmer und Benjamin Altmannsberger (stellvertretender Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Sand am Main), unermüdlich daran, dieses bewährte Schweizer System in der die Alarm- und Gefahrenabwehrplanungen vom Tunnel Schwarzer Berg zu integrieren. Zusammen mit den ebenfalls so ausgebildeten Mitgliedern der „Tunnelfeuerwehren“ Ebelsbach, Eltmann, Knetzgau und Sand am Main werden die erarbeiteten Planungsschritte von klein nach groß umgesetzt und beübt. Die Kräfte nutzen hierfür die regelmäßig stattfindenden Wartungs- und Baumaßnahmen am Tunnel, da in diesen Zeitphasen die Tunnelröhren wechselweise für den Verkehr gesperrt sind und somit für Übungen zur Verfügung stehen - zuletzt im September 2023.

Unser Bild zeigt (v. l.) KBR Ralf Dressel, Benjamin Altmannsberger, KBM Bernhard Finger, KBM David Amling, KBM Fabian Hümmer, KBI Thomas Neeb und Lukas Schneider vom Landratsamt Haßberge, der den Feuerwehrleuten Dankurkunden überreichte. / Christian Krämer, BRK

Nach Abschluss dieser Übung sprach der Vertreter des Landratsamtes, Lukas Schneider den Mitgliedern des Ausbildungsteams den Dank der Kreisbehörde aus. Schneider hob hervor, dass das innovative Projekt von Anfang an von der Eigeninitiative, der Begeisterung und außergewöhnlichen Einsatzbereitschaft der Teammitglieder lebte. Er wünscht dem Ausbildungsteam weiterhin viel Erfolg, Freude und unfallfreies Arbeiten bei seiner sehr wichtigen Arbeit.

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