Bibliothek des Jahres Haßfurter BIZ ist vorbildlich und innovativ

Innovativ und leserfreundlich: das Lesecafé im Haßfurter BIZ lädt zum Verweilen ein. Foto: /BIZ Haßfurt

Große Freude in Haßfurt: Der Deutsche Bibliotheksverband und die Deutsche Telekom Stiftung zeichnen das BIZ als „Bibliothek des Jahres“ n kleinen Kommunen und Regionen aus.

 
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Haßfurt - Die Auszeichnung „Bibliothek des Jahres“ ist der einzige nationale Bibliothekspreis in Deutschland und wird gemeinsam vom Deutschen Bibliotheksverband und Deutsche Telekom Stiftung seit nunmehr 21 Jahren vergeben. Zum zweiten Mal wird in diesem Jahr auch die Auszeichnung „Bibliothek des Jahres in kleinen Kommunen und Regionen“ (in Städte und Gemeinden mit bis zu 50 000 Einwohnern) für vorbildliche und innovative Bereiche einer Bibliothek verliehen – und zwar an das Bibliotheks- und Informationszentrum in Haßfurt, den Haßberglern besser bekannt als „BIZ“.

Wie der Deutsche Bibliotheksverband (dbv) auf seiner Homepage schreibt, zeichne sich das BIZ laut Jury vor allem durch seine „vorbildlichen Kooperationsaktivitäten mit mehreren kleineren Bibliotheken im Rahmen eines Verbundes aus, der seine Angebote auf eine große Zahl von Partnern im ländlichen Raum nutzer- und standortbezogen in überzeugender Weise ausdehnt“. Zwei Außenstellen in Dorfläden, an die zuvor bestellte Bücher geliefert werden, erweitern auch für die dortigen Dorfbewohner das Angebot.

Innerhalb des gesamten Verbundes können Bücher kostenlos in die Heimatbibliothek bestellt werden: Allen Bürgern im Landkreis sei somit ein gleichberechtigter Zugriff auf Medien möglich, so die Jury, die unter anderem aus Vertretern des Bibliotheksverbandes, der Kultusministerkonferenz, des Bundesministeriums für Bildung und Forschung und des deutschen Städtetages besteht. Beeindruckt zeigt sich die Jury von der Vernetzung, die das BIZ mit der Franken-Onleihe für alle Leser schafft und damit für jeden, bequem von Zuhause aus, die Möglichkeit einer qualitativ hochwertigen Versorgung mit Informationen und Medien bietet. Ein „vorbildliches Modell bibliothekarischer Arbeit im ländlichen Raum“, wie die Jury urteilt.

Und das Lob geht noch weiter: „Das BIZ Haßfurt hält mit seiner klugen und pragmatischen Arbeitsweise ein interessantes Angebot für alle Nutzergruppen bereit“, heißt es weiter. Mit seinem im Eingangsbereich aufgestelltem „Infohaus“, bestehend aus einer Multimediasäule mit Tablet-Computer, sei es eines von 35 Standorten des Projekts des Goethe Instituts „Ort der Begegnung“ und leiste wichtige Integrationsarbeit für zugewanderte Menschen. „Mit seinen vielfältigen Angeboten der Leseförderung, zu denen auch ein neu gegründeter Leseclub und der Einsatz eines Lesehundes gehören, unterstützt das BIZ Kinder und Jugendliche bei der Entwicklung ihrer Sprach- und Lesekompetenz“, so die Jury: „ Die bereits mehrfach ausgezeichnete Schulbibliothek kooperiert systematisch mit Schulen und Kindergärten der Kommune und bietet den jeweiligen Klassenstufen angepasste und didaktisch aufbereitete Veranstaltungen an.“

Innovativ ist auch die neue „Bibliothek der Dinge“. Unter dem Motto „Leihen statt kaufen“ bietet das Bibliotheks- und Informationszentrum seit einigen Wochen neben Büchern und anderen Medien eben auch „Dinge“ zum Ausleihen an: einen Beamer, einen Schachcomputer oder eine Sofortbildkamera beispielsweise, aber auch Nähmaschinen, Laminiergeräte oder Outdoor-Spiele. „Probieren, testen und nutzen“ steht dabei laut BIZ im Vordergrund: Das Angebot spare nicht nur Geld, sondern leiste auch einen Beitrag zur ökologischen Nachhaltigkeit.

Last but not least: Zur Unterstützung der Digitalisierungsoffensive an den ortsansässigen Schulen und als Reaktion auf die pandemiebedingt notwendige gewordene kontaktlose Ausleihe hat das BIZ obendrein eine 24-Stunden-Abholstation an zentraler Stelle im Ortszentrum umgesetzt. „Um dort, wo sich die Menschen aufhalten, eine noch komfortablere Nutzung der Angebote des BIZ zu ermöglichen“, wie die Jury abschließend lobt.

Die Auszeichnung soll laut Bibliotheksverband „Motivation der Bibliotheken im Wettbewerb um Qualität und Innovation sein“. Der Preis ist mit 7000 Euro dotiert. Bei den „großen“ Bibliotheken ging der mit 20 000 Euro honorierte Preis in diesem Jahr an die Stadtbibliothek in Paderborn.

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