Dann erläuterte Martin Graser das Projekt, mit dem ein neuer Steinbruch geplant ist, der mit einer sechs bis acht Meter breiten Durchfahrt an die Erlebniswelt Fränkischer Sandstein angebunden werden soll. „Das Projekt haben wir schon lange als Verbindungsprojekt überlegt und es ist auch mit der ehemaligen Bürgermeisterin vorbesprochen worden“, erklärte Graser. Probleme der Wasserhaltung könnten einer Lösung zugeführt werden mit Gräben und Feuchtbiotop.
Auch die Abraumhalde auf der anderen Straßenseite sollte nicht das Problem sein, weil hier lediglich zwei „Bergnasen“ zusammengeführt werden. „Außerdem könnte dort später die Verkehrsfläche als Parkfläche angelegt werden.“ Auch der Lärmbelästigung trat er entgegen und meinte, dass es nichts anderes sei „als bei einem Traktor auf dem Feld“.
Frank Fella stellte fest, dass man bei der bisherigen Diskussion nur von einem kleinen „Schaubruch“ gesprochen habe, nicht aber davon, dass hier ein Steinbruch entstehen und damit eine „intensive Bewirtschaftung“ erfolgen soll – und das noch nahe an der Ortschaft. Dem könnte auch das Landratsamt nicht zustimmen. In Richtung der Firma nannte er es „befremdlich“, dass man bisher nur von einem „Schaubruch“ gesprochen habe und jetzt dieses neue Abbaugebiet präsentiere.
Auch Georg Kundmüller fand dieses Projekt am Ortseingang von Breitbrunn nicht gut. Die Anlieger an der „Utzstraße“ und am „Finkenmühlweg“ wären auch über Jahrzehnte davon betroffen. Die Utzstraße sei „nur 30 Meter entfernt und damit bekommen die Bürger schon neben ihren Vorgarten einen Steinbruch. Wir sollten bei solchen Vorhaben die Bürger mitnehmen und nicht über die Bürger hinweg entscheiden, zumal es keinen Vorteil für die Bürger bietet.“
Cynthia Derra sprach von einer baurechtlichen Entscheidung und deswegen sollte man den Flächennutzungsplan drüber legen. Außerdem befinde sich das Gelände im Landschaftsschutzgebiet und müsste erst hier herausgenommen werden. „Bisher hat man mit der Sandsteinerlebniswelt auch mit dem touristischen Aspekt geworben. Ein Steinbruch vor der Haustür steht nun im Widerspruch dazu.“
Wenn man das „Steinhauerdorf“ in die Waagschale werfe, dann sollte man auch sehen, dass die Bürger den alten Steinbruch nahe am Ort „schon lange aufgegeben haben“ und der Sandstein weiter weg „am Roßberg“ abgebaut werde. „Auch wir sollten uns auf unseren Ort konzentrieren. Da ist der vorgesehene Steinbruch zu nahe am Wohngebiet sowie am Ortsteil Hermannsberg. Er behindert zudem zukünftige Entwicklungsmöglichkeiten.“ Nur dahin könne sich die Gemeinde nämlich noch entwickeln
Thomas Schlee sah einen solchen Steinbruch nicht als Nachteil an, der sich mit den Jahren wieder zum Positiven entwickeln werde. „Einen Schandfleck sehe ich da nicht und wenn wir derzeit über eine Fotovoltaikanlage mit der Größe von drei bis fünf Hektar reden, spricht niemand von Naturschutz.“
Dann bat Michael Lang aus der Bevölkerung, das Wort ergreifen zu dürfen, was mit Mehrheit beschlossen wurde. Lang betonte, dass er vor 30 Jahren hierher gezogen sei, weil er vom Landschaftsbild begeistert gewesen sei. Nun solle ein neuer Steinbruch entstehen, der das Ortsbild beeinflusse und sicher hätten daran die Bürger kein Interesse.
Erwin Hild meinte: „Ich habe für die Sandsteinwelten gestimmt, habe aber dabei nicht gewusst, dass hier ein Steinbruch entstehen soll. Das war auf keinem Plan zu sehen.“ Anna Schneider zeigte sich überrascht, da sie davon ausgegangen war, , dass nur die neuen Gemeinderäte nichts von diesem Projekt gewusst hätten. „Es war nur von einem Schaubruch die Rede, nicht aber von so einem Steinbruch.“
Dunja Virnekäs erinnerte daran, dass man schon bei den Sandsteinwelten die Bürger habe befragen wollen. Es sei schon längst eine Bürgerversammlung notwendig gewesen, denn der Bürger habe ein Recht auf Informationen. Dem entgegnete Andreas Fösel: „Wir sind gewählt. Wenn wir immer nur nach einer Bürgerversammlung fragen, brauchen wir keinen Gemeinderat.“
Bürgermeisterin Ruth Frank kam dann zum Geschäftsordnungsantrag, ob man den Bauantrag von der Tagesordnung nehmen soll. Dies wurde jedoch mit fünf zu sieben Stimmen abgelehnt. Deswegen kam es zu dem Beschlussvorschlag, dem Bauantrag das Einvernehmen zu erteilen und an das Landratsamt weiterzuleiten. Bei sechs zu sechs Stimmen wurde das aber abgelehnt. VG-Geschäftsleiter Matthias Klauda bat um Begründungen für die Ablehnung. Diese erfolgten aus dem Gremium mit einer negativen Beeinflussung des Orts- und Landschaftsbildes, der Beeinträchtigung der künftigen Entwicklung der Gemeinde und der Ausweisung von Bauland, Lärmbelästigung sowie der Erholungsfläche und dem Erholungswert am Ortsrand. Es wurde jedoch wiederum mit sechs zu sechs Stimmen abgelehnt, diese Begründung an das Landratsamt zu geben.