Coburg Freude an fairer Mode

Marie Ebert hat schon alles für die Eröffnung am Mittwoch vorbereitet. Foto: Frank Wunderatsch

In der Herrngasse eröffnet eine neue Boutique. Von der Produktion bis zur Auslieferung der Ware sind alle Schritte zertifiziert.

 
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Coburg - Am morgigen Mittwoch eröffnet Marie Ebert ihren Laden für nachhaltige Mode in der Coburger Herrngasse 10. Im "Nachhall" gibt es Ledertaschen, Schmuck und Bekleidung für Damen und auch ein kleines Herrensortiment. Ganz wichtig: Alle angebotenen Marken sind speziell zertifiziert und weisen lückenlos nach, dass vom Anbau über die Produktion bis zur Auslieferung auf Nachhaltigkeit und faire Arbeitsbedingungen geachtet wird.

"Seit Jahren habe ich mir Gedanken darüber gemacht und nachhaltige Mode gekauft", schildert die 34-jährige Ingenieurin. "Ich konnte es einfach nicht mehr anders vertreten." Während der Coronazeit dann reifte ihr Entschluss, den Traum vom eigenen Laden in die Tat umzusetzen.

"Gerade jetzt machen sich viele Menschen Gedanken über die Zukunft", ist sie überzeugt. Nachhaltigkeit sei ein Zukunftsthema, das zwar ein Trend sei, aber weiter wachsen und Bestand haben werde. Ihr ist es ein Anliegen, Impulse zu geben und zu zeigen, dass es einen anderen Weg beim Modekonsum gibt.

Dabei will sie nicht zu politisch sein. "Die Leute sollen sich hier wohlfühlen und selbst entscheiden, wie viel sie über die Hintergründe wissen wollen." In erster Linie müssten die Kleidungsstücke den Kunden gefallen. Sie sind aus biologisch angebauten oder recycelten Rohstoffen. Zudem wurde bei der Herstellung der Stoffe darauf geachtet, keine Materialmischungen zu schaffen, die nicht recycelt, sondern nur noch zu Putzlappen verwertet werden können. "Nachhaltige Marken überprüfen vor Ort, dass nicht Mindestlöhne, sondern Existenzlöhne gezahlt und die Arbeitsbedingungen fair sind", erklärt Ebert. Viele Hersteller fertigen auch in europäischen Ländern an, etwa in Polen oder Portugal.

Um mit ihrem Laden Fuß zu fassen, arbeitet Marie Ebert vorerst auch weiterhin in Teilzeit als Ingenieurin. "Ich möchte die Freiheit haben, mich mit Herz einzubringen und noch nicht vom Laden leben zu müssen", erklärt die Coburgerin. Wenn "Nachhall" langfristig gut läuft, könnten noch Kinderkleidung, Schuhe und Naturkosmetik zum Sortiment dazu kommen.

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