An dem Treffen im Maritimen Museum nehmen auch Vertreter der Europäischen Union und weiterer internationaler Gremien und Organisationen teil. "Wir wollen den Kampf gegen die internationalen Drogenkartelle noch stärker forcieren", sagte Faeser der Deutschen Presse-Agentur. Die Drogenkriminalität habe in anderen Staaten eine "massive Gewaltspirale" ausgelöst, dies gelte es in Deutschland zu verhindern. An den Häfen seien engmaschige Kontrollen, hohe Wachsamkeit und effektive Korruptionsprävention bei den dort angesiedelten Unternehmen notwendig. Parallel dazu müssten die Hintermänner belangt, Finanzströme aufgedeckt und kriminelle Netzwerke zerschlagen werden, sagte Faeser - "deswegen handeln wir gemeinsam mit europäischen und südamerikanischen Partnern und bündeln unsere Maßnahmen".
Faeser verweist auf Fahndungserfolge
Dass im Hamburger Hafen zuletzt deutlich mehr Kokain sichergestellt worden sei, zeige auch, "dass unsere Behörden mehr kontrollieren und mehr finden", sagte die SPD-Politikerin. Sie verwies zudem auf über 1700 vollstreckte Haftbefehle aus den sogenannten EncroChat-Verfahren gegen die Organisierte Kriminalität. Der Krypto-Messengerdienst "EncroChat" galt zunächst als nicht entschlüsselbar und war deshalb in der kriminellen Szene verbreitet. Die Polizei in Frankreich und den Niederlanden konnte die Software aber im Frühjahr 2020 knacken. Mehr als 20 Millionen geheime Chat-Nachrichten wurden abgeschöpft. Dies führte zu zahlreichen Festnahmen in ganz Europa. Meist ging es um Drogenhandel.