„Ich bekomme jetzt viel Sehnsucht nach meinen Bergen. Ob ich meine Heimat noch einmal sehen werde?“ So heißt es am 17. Mai 1954 in einem Brief, den Alma Töllner – geborene Dorst und Ehefrau von Otto Töllner – etwa ein Jahr nach ihrer Flucht von Sellin auf Rügen nach Westberlin an ihren Sohn Horst und dessen Frau Rosi schreibt. Mit Heimat meint Alma ihren Geburtsort Steinheid, wo sie 1918 in ihrem Elternhaus mit Sohn Horst ihr einziges Kind zur Welt brachte. Den im Ersten Weltkrieg verletzten Soldaten und Mann Otto Töllner hatte sie zuvor in Gotha kennengelernt. Dort arbeitete sie nach ihrer Post-Ausbildung inklusive Stenografie bei der Gothaer Versicherung.