Kreis genießt nach jahrzehntelanger Trainertätigkeit als Vereinscoach in Deutschland und der Schweiz nun seinen Job als Bundestrainer. Im Training habe er eine eher "untergeordnete Rolle", betonte er. Die Übungseinheiten auf dem Eis werden meist von seinen Assistenten Serge Aubin und Alexander Sulzer geleitet. "Die Kabinenansprachen und Videos mache ich weiterhin. Wir teilen die Aufgaben auf", sagte Kreis.
Assistenten als wichtige Helfer
MIt Aubin und Sulzer hat sich der Coach nicht irgendwelche Assistenten geholt. Aubin hat die Eisbären Berlin gerade zum Titel in der Deutschen Eishockey Liga geführt. Sulzer wird mit großer Wahrscheinlich neuer Coach bei Vizemeister Fischtown Pinguins. "Wenn wir die besten Leute um uns herum haben können und voneinander profitieren und lernen können - warum nicht?", fragte Kreis.
Im Fußball wäre es undenkbar, wenn Bundestrainer Julian Nagelsmann vor der EM Leverkusens Xabi Alonso und Bayern Münchens Thomas Tuchel in sein Trainer-Team aufnehmen würde. Doch Kreis sieht darin nur das Positive und denkt dabei an die Worte von Apple-Gründer Steve Jobs. "Er hat mal gesagt: Ich hole nicht die besten Leute und sage ihnen, was sie zu tun haben. Die besten Leute sagen mir, was zu tun ist", erklärte Kreis. Nur in einem Team sei Erfolg möglich.
Daher sucht der Bundestrainer in der wenigen freien Zeit während der WM vor allem eines: die Ruhe. "Ich ziehe mich dann zurück", erklärte er. "Ich bin eher introvertiert. Ich lese dann Zeitung. Für ein Buch fehlt mir die Konzentration." Kreis interessiert sich für Politik, Wirtschaft und das Weltgeschehen. "Nicht zwingend für Eishockey", sagte Kreis. "Wenn, dann nur Ergebnisse."