Dresden/Berlin (dpa) – Das kündigten die beiden „Lichtmaler“ am Mittwoch vor ihrem Abflug in Berlin an. In den kommenden Tagen arbeiten sie in Bordeaux. In Berlin hatten sie das Brandenburger Tor und den Alexanderplatz mit sogenannten Licht-Graffiti gestaltet. In Dresden waren es Frauenkirche, Schlossplatz und das Georgentor. Den Anfang machten sie in Halle in einem alten, leerstehenden Fabrikgebäude. Einige Graffiti sind Teil eines Projektes namens „Die verborgene Schrift“.

Die Betrachter bekommen von der Performance vergleichsweise wenig mit - erst die entstehende Fotografie macht das Kunstwerk sichtbar. Denn während der klassisch ausgebildete Kalligraph Said Donkins in schwarzer Kleidung und damit nahezu unsichtbar in der Dunkelheit auf historisch interessanten Plätzen mit einer Lampe Motive in die Luft malt, nimmt Fotograf Leonardo Luna das mit einer Kamera und extremer Langzeitbelichtung von bis zu 45 Minuten auf. Mit ihren Auftritten wollen sie die Geschichte von Orten beleuchten. Die beiden Mexikaner verweisen darauf, dass die betreffenden Schauplätze schon eine Geschichte hatten, bevor das menschliche Auge sie erblickte