Der moderne Stall ist die Heimat von 48 so genannten Zweinutzungs-Hühnern. Das aktuelle Dilemma in der Hühnerhaltung ist, dass Rassen gezielt auf hohe Legeleistung oder Fleischbildung gezüchtet wurden. Mit dem Ergebnis, dass bei den Lege-Rassen, dem so genannten Hybrid-Huhn, die männlichen Küken nicht „brauchbar“ sind. Zwar soll das Kükenschreddern bald der Vergangenheit angehören, doch auch die Alternative ist nur wenig besser.
Deshalb hält Michaela von der Linden Sundheimer Hühner und Orpington Legbar, beide Rassen stehen auf der Beobachtungsliste der gefährdeten Arten. Im Gegensatz zum Hybrid-Huhn legen hier die Hennen ordentlich Eier und die Hähne eignen sich gleichzeitig zur Mast – beides zwar mit Abstrichen, aber durchaus wirtschaftlich, wenn die Kunden bereit sind, einen etwas höheren Preis zu bezahlen „und das sind meine Kunden, deshalb wird bald auch ein zweiter Hühnerstall dazu kommen“, erklärt Michaela von der Linden, die dank zweier stolzer Hähne ihre Hühner auch selbst nachzieht. Ganz nebenbei sind die Eier von Natur aus farbig – von hell grün bis zartrosa oder apricot.
„Bei mir kostet das Ei nicht 28 sondern 41 Cent, dafür wird der Bruderhahn mit aufgezogen und vermarktet“. Und der Verbraucher muss damit leben, dass es über Weihnachten für etwa sechs Wochen keine Eier gibt. So ist das eben bei natürlich gehaltenen Hühnern „auch Hühner haben Saison“, sagt Michaela von der Linden.
220 bis 250 Eier legt eine ihrer Hennen im Laufe eines Jahres, etwa 100 weniger als ein Hybridhuhn. Dafür sind die Suppenhühner vom Hof von der Linden „sehr schmackhaft und gut fleischig“. Hingegen wurden die Suppenhühner, die in der Tiefkühltruhe im Supermarkt für etwas mehr als einen Euro zu kaufen sind, von einem Gericht einmal als „ausgemergeltes Wirtschaftsgut“ bezeichnet mit dem Hinweis an den Kläger, dass man daraus eben nur eine Suppe kochen kann, das Fleisch sei nicht immer genießbar.
Die Eier gibt es bei Michaela von der Linden direkt ab Hof. In ihrem offenen Verkaufsraum stehen immer am Abend (am besten Donnerstag bis Samstag Abend ab 17 Uhr) die Eier zum Abholen bereit. Suppenhühner und Bruderhähne kann jedermann bestellen (Telefon 09529/9500019 oder mobil 0160/93815123).