Hassberge Hand in Hand zum Wohle der Katzen

Der Zuschuss für 2012 wurde von Bürgermeister Stefan Paulus an die Vorsitzenden der Tierschutzinitiative Haßberge e.V. überreicht. Foto: ti

Die Heimatgemeinde der Tierschutzinitiative Haßberge e.V. unterstützt künftig Kastrationen von verwilderten Hauskatzen. Jährlich 1500 Euro steuert die Knetzgau dafür bei.

 
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Knetzgau - Aus vielen Gemeindegebieten erreichen die Tierschutzinitiative Haßberge e.V. vermehrt Anfragen. "Ich habe hier ein Katzenproblem", so beginnen oftmals Gespräche. "Bitte holen sie die Tiere ab. Mir gehören die Katzen nicht." In ganzen Landkreis Haßberge das gleich Bild, so scheint es. In Hinterhöfen und auf landwirtschaftlichen Anwesen leben unkastrierte Katzen oftmals ohne direkten Bezug zum Menschen, sind dementsprechend scheu und wild. Aufgrund fehlender medizinischer Versorgung steigt die Infektions- und Seuchengefahr. Tiere werden krank oder sind verletzt, verenden qualvoll.

Möglichkeiten, verwilderte Katzen aufzunehmen, sind bei Tierschutzorganisationen vielerorts sehr begrenzt, berichtet Britta Merkel von der TI Haßberge, so auch bei der Tierschutzinitiative. Auch sei es fast aussichtslos diese, nicht an den Menschen gewöhnte Tiere, in ein schönes zu Hause weiter zu vermitteln. Die einzige mit dem Tierschutz konforme Möglichkeit, der ansteigenden Populationsdichte entgegen zu wirken, sieht die Tierschützerin in der Kastration der Tiere um künftigen Generationen vorzubeugen.

Probleme für Menschen

Auch wenn für die Tierschützer aus Oberschwappach das Wohl der Tiere im Vordergrund steht, so verschließen sie keineswegs die Augen vor den Problemen, die vermehrt für den Menschen und die Umwelt auftreten. Verunreinigte Kinderspielplätze oder Friedhöfe geben Grund zur Ärgernis. Die Gefahren von Zoonosen, d.h. vom Tier auf den Menschen (und umgekehrt) übertragbare Krankheiten wie etwa Parasitenbefall oder Toxoplasmose nehmen zu. Eine Gefährdung des Straßenverkehrs und der störende Einfluss auf das natürliche Gleichgewicht und die Artenvielfalt sind Ausflüsse einer zu hohen Katzenpopulation.

Dieser Thematik und den daraus entstehenden Problemen stand auch Knetzgaus Bürgermeister Stefan Paulus in Gesprächen mit Vertretern des örtlichen Tierschutzvereines aufgeschlossen gegenüber. Der Gemeinderat in Knetzgau beschloss in einer seiner letzten Sitzungen diesbezügliche Bemühungen der TI Haßberge e.V. mit einem zweckgebundenen jährlichen Zuschuss von 1500 EUR zu unterstützen. "Knetzgau ist somit die erste Gemeinde des Landkreises die einen freiwilligen Zuschuss für Kastrationen von verwilderten Hauskatzen gibt", freut sich Karin Kraus. "Die Hilfe begrüßen wir sehr und hoffen, dass andere Städte und Gemeinden diesem Engagement folgen werden. Alleine ist diese Aufgabe längst nicht mehr zu schaffen".

Auch der Deutsche Tierschutzbund unterstützt das Anliegen der Tierschützer aus dem Haßbergkreis. Mit dessen Hilfe konnte bereits ein Kastrationsfond eingerichtet werden und das Angebot des Dachverbandes den Zuschuss einer Stadt oder Gemeinde zu verdoppeln würden die Tierschützer aus Oberschwappach gerne annehmen.

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www.tierschutzinitiative-hassberge.de

info@tierschutzinitiative-hassberge.de, 09527/81399.

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