Jerewan / Coburg - Seine Geschichte haben in Coburg viele Menschen verfolgt: Seit Sommer 2017 begleitet die Neue Presse Davit Ghazaryan. Er war 2013 aus Armenien nach Deutschland gekommen, hatte 2014 ein Praktikum bei einer Softwarefirma in der Stadt begonnen und war danach als Lehrling im Unternehmen geblieben. Als mitten in der Ausbildung seine Abschiebung drohte, hatten Firma, Stadt Coburg und Industrie- und Handelskammer gemeinsam dafür gekämpft, dass der damals 19-Jährige bleiben konnte - zumindest bis er seinen Abschluss als Fachinformatiker in der Tasche hatte. Wegen eines abgelaufenen Reisepasses blieb ihm danach aber die Chance auf Arbeit und Leben in Deutschland verwehrt: Davit reiste ganz ohne seine Familie Anfang 2019 freiwillig zurück nach Armenien. In ein Land, das nach der sogenannten "samtenen Revolution" nun sicherer erschien als früher. "Der neue Mann denkt demokratisch. Er versucht, ohne Krieg auszukommen, das gefällt mir", erzählte Davit damals mit Blick auf den neuen Ministerpräsidenten Nikol Paschinjan.