Die beiden langen Kerls mühen sich nach Kräften, Harmonie zu verströmen. Seit’ an Seit’ schreiten Markus Söder und Friedrich Merz über einen Steg am oberbayerischen Kirchsee, dem Betrachter kehren sie ihre Rücken zu. Merz legt seinen rechten Arm um Söder. Ein anderes Motiv zeigt die zwei auf einer Bank hockend. Wem fallen da nicht andere inszenierte „Männerfreundschaften“ ein, die sich später als bittere Rivalitäten entpuppten? Franz Josef Strauß und Helmut Kohl als Rucksackwanderer in den Bergen. Strauß, der den Pfälzer als total unfähig eingestuft hatte, musste dessen Kanzlerschaft schlucken. Oder Gerhard Schröder und Oskar Lafontaine. „Zwischen uns passt kein Blatt Papier“, so der Saarländer Lafontaine im Wahlkampf 1998. Kurz nach dem Sieg schmiss er entnervt alle Ämter hin, trat aus der SPD aus und zimmerte die Linke. Kanzler Schröder und Vizekanzler Lafontaine, das passte gar nicht.