Kronach/Mitwitz Hoffen auf ein Weihnachtswunder

Auf dem Kronacher Weihnachtsmarkt ist meistens viel los. Mit Abstandsregeln dürfte es da schwierig werden. Die Veranstalter beobachten deshalb die allgemeine Lage und wollen eine mögliche Absage so lange wie möglich hinauszögern. Foto: Archiv/Frank Wunderatsch Quelle: Unbekannt

Ob es in diesem Jahr Weihnachtsmärkte geben wird, steht in den Sternen. Die Veranstalter wollen die Entscheidung so spät wie möglich treffen. Sie sind verhalten optimistisch.

 
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Kronach/Mitwitz - Zu Beginn der Corona-Pandemie ist noch gewitzelt worden. Im Internet kursierten zahlreiche Bildchen mit Sprüchen wie: "Keine Angst: Nach der Quarantäne sehen wir uns dann alle wieder auf dem Weihnachtsmarkt." Dass es wirklich so lange dauern könnte, bis derartige Veranstaltungen wieder möglich sind, hat damals wohl kaum jemand geglaubt. Nun ist noch nicht einmal sicher, ob überhaupt Weihnachtsmärkte stattfinden können - und wenn ja, in welcher Form. Die Veranstalter der beiden größten Märkte im Landkreis Kronach haben die Hoffnung aber noch nicht ganz aufgegeben.

"Der aktuelle Sachstand ist ehrlich gesagt: Ich weiß es nicht", seufzt Claudia Schwämmlein, Hauptorganisatorin des Mitwitzer Weihnachtsmarkts. Zwar riefen immer wieder Schausteller von sich aus bei ihr an, die heuer gerne dabei wären, sie ganz persönlich habe jedoch Zweifel, ob der Markt stattfinden kann. "Ich glaube es fast nicht. Abstandhalten geht zum Beispiel gar nicht und man kann die Besucherzahl ja auch schlecht begrenzen", überlegt sie. Die einzige Möglichkeit wäre da aus ihrer Sicht ein Karten-Vorverkauf, der den Einlass nur in bestimmten Zeitfenstern gewähre.

Das Problem sei auch, dass einfach nicht absehbar sei, wie sich die Pandemie weiter entwickle. "Wir werden im Juli oder August entscheiden müssen, ob wir planen oder nicht. Und da wird wohl noch nicht feststehen, welche Auflagen bis Weihnachten gelten und ob sie für uns umsetzbar sind", wägt Claudia Schwämmlein ab. Sollten die Corona-Zahlen bis zum Winter dann doch so weit zurückgehen, dass ein Markt möglich wäre, könne sie sich jedoch auch vorstellen, relativ kurzfristig noch etwas aus dem Boden zu stampfen. "Die Schausteller wären heilfroh und würden sicher auch spontan kommen", ist sie überzeugt. Schließlich hätten sie aufgrund der vielen abgesagten Veranstaltungen in diesem Jahr so gut wir überhaupt keine Einnahmen zu erwarten - und keine Termine.

Ähnlich sieht das auch der Mitwitzer Bürgermeister Oliver Plewa (CSU). "Natürlich haben wir die Hoffnung, dass der Weihnachtsmarkt wie gewohnt stattfinden kann. Aber die Frage ist halt, in welchem Rahmen", meint er. Zum jetzigen Zeitpunkt könne man einfach noch keine Prognose abgeben, das gleiche einem Blick in die Glaskugel. Schließlich könne niemand absehen, wie sich die Lage bis dahin entwickle. Sollten im Winter die Abstandsregeln noch gelten, sehe er jedoch eher schwarz: "Ich wüsste nicht, wie man das dann durchführen sollte."

Ähnlich unklar ist, was mit dem Kronacher Weihnachtsmarkt wird. "Am Mittwoch hatten wir ein erstes Vorgespräch mit der Stadt", berichtet Steffen Mahr vom Verein "Kronach er.leben", der die Veranstaltung organisiert. Sicher sei nur eines: Jetzt sei es definitiv noch zu früh, um den Markt abzusagen. Im Gegenteil: Man wolle mit der Entscheidung so lange wie möglich warten. "Wir wissen ja, was zu tun ist. Deshalb brauchen wir weniger Vorlauf, als wenn wir eine völlig neue Veranstaltung organisieren müssten", meint er. Eine feste Deadline habe man sich nicht gesetzt, aber spätestens Anfang November, wenn man normalerweise mit dem Aufbau beginne, müsse man sich dann wohl auch festlegen. "Es wurde schon so viel abgesagt. Von daher fände ich es sehr schade, wenn es den Weihnachtsmarkt auch noch treffen würde", sagt er. Klar sei aber auch: Die Gesundheit der Menschen gehe auf jeden Fall vor. Deshalb müsse man nun einfach einmal abwarten - die Vorgaben änderten sich schließlich ständig.

Kronachs Bürgermeisterin Angela Hofmann (CSU) verweist auf die Tatsache, dass Großveranstaltungen bislang ja nur bis Ende August untersagt seien. "Deswegen gehe ich davon aus, dass der Weihnachtsmarkt im Dezember stattfinden kann", meint sie. Sie hofft, eine entsprechende Entscheidung bereits im Sommer treffen zu können. Denn der Markt biete nicht nur soziale Kontakte, Austausch und Begegnung, sondern wirke sich auch positiv auf den Einzelhandel aus. "Die Angebote des Weihnachtsmarktes und des Fachhandels ergänzen sich - neben den Kunden profitieren Marktbetreiber und Fachhändler", führt sie aus und stellt klar: "Ich freue mich darauf!"

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