Für Bürgermeister Gerhard Wunder ist es auch ein Vorteil, dass der Frankenwaldverein, die Bayerischen Staatsforsten und die neuen Ranger hier mitarbeiten. Der Wald als Kraftquelle - das schlägt sich in den Angeboten von Waldbaden, Kräuterwanderungen, Sundowner, Yogawanderung, Hanferlebnisrunden und vielem mehr nieder.
Der Postgarten ist ein Projekt, das für Diskussionen sorgen, Ideen voran bringen und Inspirationen freisetzen soll. Landschaftsarchitekt Raimund Böhringer vom Büro IF IdeenFinder aus Wunsiedel hatte die Ideen für die Nutzung des Postgartens, die in der "Ideenbox" eingegangen waren, analysiert und dokumentiert. In einer Diskussionsrunde mit den Gästen in der Zukunftswerkstatt sollten nun konkrete Angebote ausgearbeitet werden. Der Postgarten ist 740 Quadratmeter groß und deshalb mussten schon etliche Inspirationen ausgeklammert werden. "Es gab noch viele gute Ansätze, aber wir müssen die Größe berücksichtigen. Das "Impulsprojekt für Innenentwicklung" ist und soll ein Zukunftsprojekt sein. Aus den Kategorien Sportplatz, essbarer Garten, Raum für Spiel und Bewegung, Ruheoase, ökologischer Garten und Ort der Generationen und Begegnung mussten nun die Bereiche, die irgendwie zusammenzupassen schienen und die man baulich und örtlich verwirklichen kann, eingegrenzt werden. Stück für Stück brachten die Bürger ihre Meinungen ein. Und so befürwortete man zwar kleine Beetanlagen, auch essbare Früchte und Sträucher, eventuell Hochbeete, aber hier sorgte gleich die Frage nach der Pflege für Diskussionen. Des Weiteren möchte man nicht so viel befestigte und zubetonierte Flächen, aber dennoch Wege, die gut mit Rollatoren zu befahren sind.
Die Erschließung des Postgartens soll auch von der Hinterseite, also der Gerbergasse erfolgen, da er auch für die zukünftigen Bewohner des Gerberhauses da sein soll. Doch auch von der Nordhalbener Str. soll der Zugang bleiben, hier gibt es Bedenken wegen des Lärms, da es sonst kein Ruhepol sein kann. Auf der einen Seite müsste es dann einen Lärmschutz geben in Form einer Wand aus verschiedenen Materialien, auf der anderen Seite wolle man auch die Sicht nicht versperren. Eine hohe Bepflanzung zur Straße hin habe zwar keinen richtigen Effekt, aber man empfindet den Straßenlärm als leiser.
Wichtig für alle Anwesenden war, dass der Postgarten als Aufenthaltsort und zum Rückzug angelegt werden muss. Ruheoasen, Schattenwerfer, Wetterschutz, Sitzgruppen, die überdacht sind - all das waren Stichworte hierfür. Interessant wurde es dann bei den Gedanken zur Ausstattung des Postgartens. Minigolf, Boule, Tischtennis, Schach oder auch Pumptrack und Halfpipe waren im Gespräch. Einiges scheiterte auch hier an der Fläche, die zur Verfügung steht. Aber einiges kann durchaus verwirklicht werden. Etwa das Einbinden von Wasser, welches Ruhe ausströmt aber auch als Spielplatz genutzt werden kann. Aus der Bürgerschaft kam der Wunsch nach einem Teich oder einem Brunnen. Ein beruhigendes Plätschern oder sogar ein Kneippbecken. Doch stehende Gewässer sind gerade im Sommer nicht ideal und auch gefährlich für Kinder.
Ein kleiner Brunnen wäre hier die Lösung.
Auf jeden Fall sollen Geräte und Ausstattung aus Holz angeschafft werden. Die Frage, ob urig oder modern, Wellen oder gerade Linien, groß oder klein - das wird die Planer noch ein wenig beschäftigen. In diesem Zusammenhang käme auch eine Holzkugelbahn ins Spiel. Um doch einiges an Grün und essbaren Gewächsen verwirklichen zu können, sei ein Duft- und Kräutergarten nicht so zeit- und arbeitsaufwendig. Die große weiße Wand des Hauses am oberen Ende des Gartens sprach Peter Wahlich an. Mit verschiedenen Themen bemalt und vielleicht beleuchtet, würde sie besser zum Ambiente passen. Ein anderer Besucher konnte sich diese weiße Wand auch als Filmwand für Open-Air-Kino vorstellen. Allerdings ist es ein Privathaus und steht zum Verkauf.
In etwa vier Wochen will der Landschaftsarchitekt verschiedene Entwürfe vorlegen und den Bürgern vorstellen.