1981 löst Paul Fuchs als neuer Vorsitzender Klaus Vierbücher ab, es gibt bald einen eigenen Wagen für den Kulturring beim Faschingszug – und der Ruf nach einer städtischen Veranstaltungshalle wird immer lauter. 1997 gibt es den ersten Tag der Vereine, der ausgerechnet im Jubiläumsjahr heuer ausfallen musste, weil er buchstäblich ins Wasser gefallen war. Apropos ausfallen: Bis Corona hatten die Faschingsveranstaltungen in jedem einzelnen Jahr stattfinden können, nur 1991 gebot der Golfkrieg eine Pause.
2002 endet dann eine Ära, und eine neue beginnt: Paul Fuchs tritt nach 21 Jahren an der Spitze ab, neuer Vorsitzender wird Eberhard Wohl. Bis 2016 steht er nicht nur dem Kulturring vor, sondern auch weiterhin bei den Bunten Abenden als Moderator auf der Bühne. Als er beides niederlegt, hat er stolze 32 Jahre in der Kulturringsvorstandschaft auf dem Buckel.
Danach wird manches anders. Neben der Organisation betrifft dies auch das Durchschnittsalter: Viele Junge schließen sich dem Vorstandsgremium an. Ansonsten bleiben die ursprünglichen Aufgaben erhalten, wie Walter Ullrich, seit 2016 erster Vorsitzender, erklärt: „Der Kulturring macht heute im Großen und Ganzen dasselbe wie vor 50 Jahren.“ Heute werde es aber immer schwieriger, den Vereinen als Dachverband noch etwas zu bieten, wie er sagt. Vor 50 Jahren, da war es der Fasching, der als Neuerung die Menschen anzog und begeisterte. Immerhin hat man sich den Tag der Vereine erhalten, der im Übrigen im Frühjahr 2023 nachgeholt werden soll. Und auch die Faschingsplanungen für den 11.11. laufen vorsichtig wieder an. „Es gibt schon ein grobes Motto“, verrät Walter Ullrich. Nach zwei veranstaltungslosen Jahren sei es aber gar nicht so einfach, wieder Mitwirkende zu gewinnen. Auch beim Faschingszug soll es einen Neustart geben.
Generell sei es heute schwieriger als früher, alle Vereine an einen Tisch zu bekommen. „Viele Vereine sind auch nur stumme Mitglieder“, formuliert es Walter Ullrich, der die Leidenschaft und Begeisterung der Anfangsjahre etwas vermisst. Auch bei der Stadt. Heute muss man eben schon etwas bieten, um in der Flut der Veranstaltungen im Jahreslauf bestehen zu können. Doch manchmal reichen auch die kleinen Ereignisse, auf die sich die Menschen freuen. Wie beispielsweise den Glühweinstand, der auch in diesem Jahr wieder unter dem Kulturringsdach für rote Nasen und glückliche Gesichter sorgen soll.