Berlin - Allen Protesten zum Trotz bleibt es beim Stromnetzausbau in Deutschland bei drei großen Trassen in den Süden. Zwar sind größere Korrekturen geplant, die betreffen aber nach vorliegenden Informationen nicht den in der Region umstrittenen Trassenkorridor. Die von CSU-Chef Horst Seehofer scharf kritisierte Ost-Süd-Trasse soll um 110 Kilometer Richtung Norden verlängert werden und bei Magdeburg beginnen. Damit könne mehr Windstrom nach Bayern geführt werden. Dies geht aus dem am Dienstag von den vier Übertragungsnetzbetreibern veröffentlichten Entwurf für den überarbeiteten Ausbauplan hervor. Ein Netzbetreiber warnte gar, ohne den Ausbau könne in Bayern künftig der Einkaufspreis für Strom bis zu 30 Prozent teurer als im Norden sein. Seehofer bestritt am Dienstag erneut, dass es die Ost-Süd-Trasse braucht. Bayern werde sich nicht unter Druck setzen lassen und zunächst den begonnenen Energie-Dialog beenden.