Mittelwasungen - Der Kampf der Bauern für die Steuerbefreiung landwirtschaftlicher Fahrzeuge und den Erhalt der Rückvergütung für Agrardiesel geht weiter, das machte Kreisobmann Sebastian Porzelt bei der immer am Rosenmontag stattfindenden politischen Schlachtschüssel des Bayerischen Bauernverbands (BBV) deutlich. Doch die Landwirte der Region beschäftigt auch eine mögliche neue Stromleitung durch das Coburger Land, die Folgen einer Ausweitung von Wasserschutzgebieten oder der Flächenverbrauch durch den Ausbau von Windkraft und Photovoltaik.    

Im Gasthaus Hofmann im Neustadter Stadtteil Mittelwasungen wollten die Vertreter der Landwirtschaft von MdB Jonas Geissler, MdL Martin Mittag und Landrat Sebastian Straubel (alle CSU) wissen, was es denn mit dieser neuen Stromtrasse (die NP berichtete) auf sich habe. Schließlich könnten auch landwirtschaftliche Flächen betroffen sein. Konkretes konnte keiner sagen. Vielmehr gab es Kritik am bayerischen Wirtschaftminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler). „Die zuständigen Angeordneten sind übergangen worden“, so der Eindruck des Landtagsabgeordneten Mittag. Er habe erst über den Coburger Landrat von den Trassenplänen erfahren. Dabei sei ihm von Fachbehörden und dem für den Netzausbau zuständigen Unternehmen Tennet mitgeteilt worden, dass eine weitere Stromtrasse durch die Region gar nicht nötig sei. Dies sei auch der Wissenstand von MdB Geissler, der wie der Landrat die „mangelnde Beteiligung der Betroffenen“ kritisierte. „So bringt man eine ganze Region gegen sich auf“, betonte er.