Neuengrün - Die Verantwortlichen aus Politik und Gesellschaft in Deutschland dürften den Frieden nicht niederreden, sondern müssten das ehrlich bearbeiten - das sagte Dekan Holger Fiedler in seiner Festpredigt zur 73. Neuengrüner Friedenswallfahrt. Da würden keine Demonstrationen helfen, vielmehr seien Dialog und Gespräche gefragt, meinte Fiedler. Er erinnerte an die lange Zeit des Friedens in Deutschland. In einer Welt voller Kriegsherde könne man sich aber nicht zurücklehnen und zufrieden sein. Die jüngsten Vorgänge in Chemnitz offenbarten den tiefen Riss, der durch Deutschland gehe, sagte Fiedler. Für den Frieden einzutreten, mache Mühe und sei unbequem. Es gelte, alle gegenteiligen Totschlagargumente und Parolen zu entkräften und sachlich und aufrecht miteinander im Gespräch zu bleiben. Populismus sei Faulheit im Kopf, dies gefährde den Frieden, warnte der Dekan. Die Friedenswallfahrt sei nicht nur Nostalgie, sondern nötiger denn je.