Stadtrat zu Coburg Mehr Personal für den Klimaschutz

Das malerische Rathaus im Herzen Coburgs: Die Personalkosten der Stadt belaufen sich heuer insgesamt auf an die 46 Millionen Euro. Foto: Henning Rosenbusch/Neue Presse

Der Stadtrat beschließt sechs neue Vollzeitstellen für die Verwaltung. Die zusätzlichen Personalkosten betragen jährlich etwa 410 000 Euro.

 
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Knapp 46 Millionen Euro – so viel wendet die Stadt in diesem Jahr für ihr Personal auf. Bei rund 41 000 Einwohnern macht das um die 1100 Euro pro Coburger, vom Kleinkind bis zum Greis. Im Arbeitsbereich Klimaschutz werden die Ausgaben für die Verwaltung demnächst noch einmal kräftig anziehen, sechs neue Vollzeitstellen sollen hier entstehen. Der Stadtrat hat in seiner Sitzung am Donnerstagnachmittag, der ersten nach der Sommerpause, das Personalkonzept „Klimaschutz- und Nachhaltigkeitsmanagement in der Stadt Coburg“ beschlossen. Das Votum fiel bei acht Gegenstimmen vergleichsweise deutlich aus.

Wie es in der Beschlussvorlage heißt, sollen die Stellen zum nächstmöglichen Zeitpunkt besetzt werden. Alles in allem summieren sich die zusätzlichen Personalkosten auf jährlich circa 410 000 Euro. Konkret geht es um zwei Stellen im Projektmanagement, eine im Energiemanagement, dazu je eine im Bereich klimafreundliche Stadtentwicklung beziehungsweise Mobilität sowie eine Assistenz.

Durch rekordverdächtige drei Senate

Wobei die mit Schwerpunkt Mobilität (Volumen: etwa 69 500 Euro pro Jahr) vorläufig nicht ausgeschrieben werden soll – ein kleiner Kompromiss, nachdem die Causa zuvor rekordverdächtige drei Senate durchlaufen hatte: die für Finanzen, Klima und Verwaltung. Oberbürgermeister Dominik Sauerteig (SPD) sprach am Donnerstag denn auch von einer „intensiven“ Beschäftigung mit dem Beschluss; und von „notwendigen Personalressourcen.“

Zurzeit verfügt der Arbeitsbereich Klimaschutz in der Verwaltung über eine Vollzeitstelle in Person von Klimaschutzmanager Michael Mosebach. Das nun anvisierte Team, wenn man so mag, eine Art Spezialeinheit, soll die fraglos ambitionierten Ziele der Stadt in die Tat umsetzen. Angesiedelt werden soll das Team mit dem etwas sperrigen Namen „Klimaschutz- und Nachhaltigkeitsmanagement“ bis auf Weiteres im Büro des Oberbürgermeisters.

„Die Verwaltung ist voll mit Arbeit“

„Wir bei den CSB sind zunächst auch erschrocken“, sagte Stadtrat Christian Müller in der Diskussion vor der Abstimmung, „aber wenn wir das Thema ernst nehmen, müssen wir auch an die Umsetzung denken.“ Die Sache sei nicht zu Ende gedacht, meinte hingegen Andreas Engel (CSU), der anregte, Ressourcen zu bündeln, die schon da seien. Parteifreundin Christina Vatke sprach sich dafür aus, „mindestens“ zwei Stellen aus der Verwaltung zu besetzen, Stichwort: Synergien. „Die Verwaltung ist voll mit Arbeit“, entgegnete Dominik Sauerteig, natürlich stehe es aber jedem frei, sich zu bewerben.

Es sei klar, sagte Michael Zimmermann, „dass Herr Mosebach das nicht alleine machen kann. Aber sechs Stellen sind uns einfach zu viel, bei drei würden wir mitgehen.“ Der FDP-Politiker sprach davon, die Verwaltung nicht weiter aufblähen zu wollen. „Wir sind wahrlich nicht bekannt dafür, Stellenmehrungen mit großer Begeisterung zuzustimmen“, meinte indes Matthias Schmidt (Pro Coburg). „Aber wir versuchen seit Jahren, unsere vielen Pläne auf den Weg zu bringen, und es ist viel zu wenig passiert.“

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