Und so soll sie aussehen, die Lerchenhoftrasse, von der man sich endlich eine für alle tragbare Lösung verspricht: "Mit der Lerchenhoftrasse erfolgt der vierspurige Ausbau der B173 bis zur Einschleifung von Küps in weiter Entfernung an Johannisthal vorbei. Der neu zu errichtende Lärmschutzwall aus bepflanzter Erde schützt die Bewohner vor der Lärmemission der Bundesstraße und bietet erstmals einen Lärmschutz für Johannisthal. Bei der Ausplanung der B173 wurde auch die Hochwasserthematik berücksichtigt. Dem Landschaftsverbrauch der neuen Trasse steht der Schutz aller betroffenen Bürger gegenüber. Da die vorhandenen Biotope im Bereich der Rosenau erhalten bleiben, reduziert sich der Landschaftsverbrauch auf die landwirtschaftlichen Flächen. Mit den Eigentümern dieser Flächen wird die Straßenbauverwaltung eine einvernehmliche Lösung anstreben. Bürgerschutz muss Vorrang haben!"
Für die "Gegenseite" äußerte sich Elisabeth Hofmann vom Bund Naturschutz. Sie meint: "Die Planung sowohl für die Trasse als auch für den vierspurigen Neubau der Straße ist total überzogen und überhaupt nicht nötig. Das zeigt auch das Verkehrsaufkommen. Die Planungen sollten zurückgeschraubt werden. Man kann die Alttrasse der B173 um eine dritte Spur ergänzen, das reicht allemal, um einen Lkw zu überholen. Wir reden nämlich hier von einer nicht verschnittenen Landschaft, die man nur ganz sanft ausbauen sollte. Was ich gar nicht verstehen kann: Wieso haben die Theisenorter Bürger nicht schon lange geklagt, um einen Lärmschutz zu erhalten?" Diese Frage bleibt erst einmal unbeantwortet und Elisabeth Hofmann ergänzt den "sanften Ausbau:" Ein Kreisverkehr an der Einmündung nach Johannisthal und Richtung Theisenort sei sowieso als Auffahrmöglichkeit geplant. Sie bleibt dabei, dass ein "zu hoher Landverbrauch und ein nicht so hohes Verkehrsaufkommen den Bau der Lerchenhoftrasse auf keinen Fall rechtfertigen. "Die Straße bliebe ja sowieso erhalten und deshalb werde es da auch immer Mautflüchtlinge geben. Um diese Situation zu ändern, müsste man die Lkw schon vorher weitläufig umlenken auf die B173." Den Menschen sei gar nicht klar, erzählt sie, wie ein solcher Bau die Landschaft wirklich nachhaltig verändere. "Sie wird komplett umgewandelt, es wird riesige Brücken geben, Einschleifungskurven und Flussschleifen müssen verlegt werden. Das sind einschneidende Maßnahmen und wir vom Bund Naturschutz sind die Anwälte der Natur. Es gibt andere Maßnahmen, um den Verkehr zu beruhigen und ihn weitläufiger umzulenken. Und Unfälle werden auch auf vierspurigen Fahrbahnen passieren, das kann man gar nicht verhindern."
Bei der vergleichenden Betrachtung der Varianten Ausbau St 2200 zur Lerchenhoftrasse, die vom Straßenbauamt Kronach erstellt wurde, gewinnt eindeutig die Lerchenhoftrasse und das in fast allen der zehn Punkte, die man zum Vergleich herangezogen hat. Es wird unter anderem eine bedarfsgerechte und sichere Regellösung attestiert, die vor allem wirtschaftlich sei. Außerdem gäbe es eine nachhaltige Entlastung im unmittelbaren Umfeld von Wohnbaugebieten, eine Verbesserung der Wohnqualität und auch ein Zusammenwachsen der Gemeindeteile sei möglich.