Waldbrandgefahr Vorsicht bei Sonnwendfeuern!

Yannick Seiler
Kinder entzünden ein Sonnwendfeuer. Szenen wie auf diesem Symbolbild werden nun oft im Landkreis zu beobachten sein. Kinder entzünden ein Sonnenwendfeuer. Szenen wie auf diesem Symbolbild werden nun oft im Landkreis zu beobachten sein. Foto: /Patrick Seeger/dpa

Derzeit genügt ein Funke, um in Wald und Wiese einen Brand zu entzünden. Bei Festen mit Fackeln sollte man aufmerksam sein. Ein Feuerwehrmann gibt nun Tipps.

 
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Wenn die Feuerwehr Lahm-Pülsdorf dieses Wochenende zum Johannisfeuer lädt, sollte aus einem lodernden Holzhaufen eigentlich kein Flächenbrand werden. Um das zu verhindern, müssen die Freiwilligen aus dem Itzgrund, wie viele Wehren des Landkreises, wegen derzeit hochsommerlicher Temperaturen jedoch auf jeden Funken achten. „Wir hoffen, dass nichts passiert“, sagt Kreisbrandrat Stefan Püls über anstehende Sonnwend- und Johannisfeuer.

Stufe vier von fünf weist der Waldbrandgefahrenindex des Deutschen Wetterdienstes (DWD) für den Landkreis Coburg aus. Laut Graslandfeuerindex des DWD gilt für Wiesen und Felder die gleiche Warnstufe in der Region, im südlichen Landkreis gar das höchste Brandpotenzial, Stufe fünf. Die Kennziffern geben an, wie einfach ein Funke derzeit zu einem Feuer wird. Dass nun wie im Itzgrund in vielen Orten große Feuer anlässlich des längsten Tags des Jahres entzündet werden und zuvor Kinder und Erwachsene mit lodernden Fackeln durch ausgedörrte Felder und Wiesen ziehen, bewerten Feuerwehrleute wegen der hohen Brandgefahr kritisch. In sozialen Medien weisen Vertreter etlicher Wehren auf das Risiko hin.

Es liegt an den Gemeinden

Püls erklärt, dass Veranstalter gewährleisten müssen, dass „genügend Löschmittel“ vor Ort seien. Zudem müssten sie auf Wind und Funkenflug am Abend, wenn die Holzhaufen entzündet werden, achten. Laut Püls sollen Feuerwehrleute die Areale beaufsichtigen bis das letzte Glutnest gelöscht ist. Er ergänzt, dass man die Brennholzhaufen zurückbauen sollte, wenn nicht all zu viele Menschen erwartet werden. „Letztlich liegt es an den Gemeinden, ob sie ein Feuer durchführen möchten.“, meint Püls.

Seit dieser Woche suchen Experten auf Anordnung der Regierung von Oberfranken den Landkreis aus der Luft nach Waldbränden ab. Zwischen 14 und 18 Uhr seien sie während sogenannter Luftbeobachtungsflüge im Einsatz, sagt Püls. Flammen und Rauch zwischen den Bäumen melden sie an die Integrierte Leitstelle in Ebersdorf bei Coburg. Zudem stellen die Freiwilligen des Technischen Hilfswerks einen 10 000 Liter fassenden Löschwasserbehälter bereit, erklärt er.

Bitte nicht auf Wiesen parken

Damit das Wasser bestenfalls nicht benötigt wird, bittet Püls kein Feuer im Wald oder in Wiesen mit hoch- gewachsenem Gras zu entfachen sowie keine glimmenden Zigaretten in die Natur zu werfen. Zudem sollte man Autos nur auf befestigten Wegen und nicht auf Wiesen parken, da heiße Metallteile wie der Auspuff genügen, um ein Feuer zu entfachen. Wer in der Natur unterwegs ist und eine Rauchsäule in Wäldern oder Feldern sehe, solle die Feuerwehr verständigen, meint Püls. Umso früher ein Brand gemeldet werde, desto besser könne verhindert werden, dass er sich großflächig ausbreite.

Und er hat noch einen Tipp für Feuerwehrleute: Viel Wasser trinken, um fit für den Einsatz zu sein.

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