Wo das noch hinführt, weiß allein der Himmel. Wahrscheinlich liegt es am vielen Plastik, das sich über die Verpackungen in unser Essen schmuggelt. Oder am Klimawandel. Handystrahlen oder Elektrosmog fielen mir da noch ein. Was es auch immer ist, die Füße meiner Kinder wachsen wie das Unkraut in meinem Garten. Neulich waren von heute auf morgen die Basketballstiefel meiner Jüngsten zu klein. Sie sind gerade einmal ein halbes Jahr alt. Der Vater seufzte angesichts der Hiobsbotschaft, bot sich aber dennoch an, umgehend für Ersatz zu sorgen. Ein paar Tage später traf im Hause Löffler ein Paket ein. Am Abend öffneten wir gespannt die Büchse der Pandora, während die Jüngste wie ein Gummiball auf und ab hüpfte. "Sind das auch die Richtigen, Papa? Blinken die auch?", versicherte sich Fräulein Bigfoot und schleuderte ihre Hausschuhe in hohem Bogen von den Füßen. Der Vater nickte stolz und zauberte aus dem Karton neben den brandneuen Schuhen ein USB-Kabel hervor. "Die müssen nur noch aufgeladen werden", strahlte er mit seiner Tochter um die Wette. "Cool", entfuhr es meiner Ältesten. "Wie konntest du nur?", zischte ich dem Vater zu, während er die Schuhe ans Stromnetz anschloss. "Besser als Batterien", raunte er zurück. In der Nacht wurde ich von roten Lichtblitzen aus dem Wohnzimmer geweckt. Ich setzte mich auf unser Sofa und beäugte aus sicherer Entfernung das Corpus Delicti. Während ich darauf starrte, hatte ich einen Geistesblitz. Am Morgen nahm ich mir meine Jüngste vor: "Sag mal, Mausi, deine neuen Turnschuhe, passen sie dir denn überhaupt?" Meine Tochter zuckte mit den Schultern. "Ach, Mama, ist doch egal, da wachse ich schon noch rein!" Am Nachmittag gingen wir in die Stadt und kauften ein paar Einlegesohlen und die dicksten Sportsocken, die wir finden konnten. Beides gab’s sogar ohne Internetanschluss.