Denn geschenkt kriegt man auf Pheidippides’ Spuren noch immer nichts. Das war jener Grieche, der mit der Nachricht vom Sieg über die Perser von Marathon nach Athen gesaust war. Damals, 490 vor Christus. Über die volle Distanz von geschätzt 42 Kilometern. Dass den Namen der Schlacht jedes Kind kennt, den des Boten aber kaum jemand, sollte trotz aller Euphorie ein wenig Mahnung sein. Immerhin brach der Ärmste hinterher tot zusammen . . .
Also besser langsam herantasten. Selbst an die halbe Distanz. Bei Läufern unter 35 Jahren ist das Risiko für Pheidippides’ Schicksal eher gering – gefährdet sind die älteren. Manager in der Midlife-Crisis, Spontan-Rückkehrer nach drei Jahrzehnten sportlicher Auszeit, Kontrahenten einer Stammtischwette. Solche, die glauben, trotz Stress, schlechter Ernährung und lausiger Vorbereitung an sportliche Leistungen aus Jugendtagen anknüpfen zu können. Quasi von Null auf Einundzwanzig. Geht leider fast immer schief.
Alle anderen können schon mal den Kalender holen. München oder Bamberg nächstes Wochenende kommen vielleicht ein bisschen früh. Aber auf den Herbst zu könnte mit 21 Kilometern schon was gehen. Oder besser: laufen.
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