Coburg Gruselclown entpuppt sich als Ente

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Eine Meldung in den sozialen Medien verunsicherte jüngst die Coburger. In Wüstenahorn soll ein maskierter Mann eine Frau erschlagen haben. Die Polizei gibt Entwarnung.

 
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Coburg - Es gab keinen Auftritt eines Gruselclowns in Coburg und schon gar keine mit einer Schaufel erschlagene Frau. Das erklärt Wolfgang Grotta von der Coburger Polizei auf Nachfrage der Neuen Presse .

Hintergrund ist eine Meldung, die am Wochenende durch die Sozialen Medien ging. Angeblich soll ein mit einer Clownmaske verkleideter Mann im Stadtteil Wüstenahorn gesichtet worden sein. In der Falschmeldung wird weiter behauptet, der Clown habe eine Frau mit einer Schaufel erschlagen. "Uns ist nichts davon bekannt und ich kann solchen Meldungen auch keinen Spaßfaktor abgewinnen", so Grotta. Auch Jürgen Stadter, Sprecher im Polizeipräsidium für Oberfranken in Bayreuth, warnt vor den Folgen solcher Meldungen. "Das erzeugt natürlich Angst", sagt er. Wenn Passanten tatsächlich von einem sogenannten Gruselclown erschreckt würden, könnte das auch strafrechtliche Folgen haben. Etwa dann, wenn Menschen in Panik geraten und stürzen, verletzt werden oder danach traumatisiert sind. Grotta bedauert, dass durch das große öffentliche Interesse der letzten Wochen das Thema überhaupt in Deutschland so groß geworden sei. Er befürchtet Nachahmer. "In Oberfranken hatten wir bisher keinen nennenswerten Fall", so Stadter.

Er rechnet aber damit, dass im Laufe dieser Woche, spätestens am Wochenende, auch die Polizei in Oberfranken mit Gruselclowns konfrontiert werden. "Zu Halloween sind wir ohnehin mit mehr Streifen im Einsatz", schließlich gebe es da öfters mal Jugendliche, die "etwas ausprobieren wollen."

Wenn Meldungen in den sozialen Medien Angst verbreiten, so rät er dazu, die Polizei vor Ort anzurufen und einfach nachzufragen. So könne rasch geklärt werden, ob eine Begebenheit tatsächlich stattgefunden hat. Um in Zukunft auch selbst reagieren zu können, hat die Polizei in Oberfranken zwei Mitarbeiter für soziale Medien abgestellt. Sie werden derzeit geschult und arbeiten an einem Konzept, um demnächst gut vorbereitet auch bei Facebook Twitter und Co aktiv zu werden. "So können wir schnell auf gewisse Phänomene reagieren und die Bevölkerung informieren oder warnen."

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