Bad Staffelstein - Nach 400 und einem Tag war es geschafft: Der ICE-Tunnel Kulch der Neubaustrecke Ebensfeld-Erfurt im Landkreis Lichtenfels wurde am vergangenen Sonntag technisch durchschlagen. Nach 1286 Metern erblickten die Mineure am Nordportal unweit der Ortschaft Zilgendorf das sprichwörtliche Licht am Ende des Tunnels. Gegen 11 Uhr am Vormittag schlug der Bagger seine Reißzähne ins Mergelgestein. Nur noch gut einen Meter war die Wand stark, zwischen Tag und Nacht, zwischen Jurameer und Altenbanzer Flur. Ein paar Mal riss der Löffel Brocken von Ton und Kalk aus der "Ortsbrust", dann öffnete sich der Berg und die rund zwei Dutzend Tunnelarbeiter mit Tunnelpatin Petra Platzgummer-Martin, oberfränkische Regierungsvizepräsidentin, blendete das hereinströmende Tageslicht. Die Kalotte, so im Deutsch der Mineure, war durchgeschlagen.