Coburg Lügen, Täuschungen und Tricks

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HagerMichael_080111 Quelle: Unbekannt

Der Leidensweg ist zu Ende. Mit der Insolvenzanmeldung beendet der DVV Coburg ein über zehnjähriges Kapitel, das zweifelsohne als das schwärzeste der Vereinsgeschichte beider Klubs in die Annalen eingehen wird.

 
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Der Leidensweg ist zu Ende. Mit der Insolvenzanmeldung beendet der DVV Coburg ein über zehnjähriges Kapitel, das zweifelsohne als das schwärzeste der Vereinsgeschichte beider Klubs in die Annalen eingehen wird.

Als sich die Verantwortlichen von VfB und DJK/Viktoria im Jahr 2000 entschieden haben, eine Fusion einzugehen, war die Euphorie groß. Von Kräftebündelung war die Rede, von Rückkehr zu alter Fußball-Stärke. Auch die Stadt Coburg stand hinter dem Zusammenschluss. Oberbürgermeister Norbert Kastner sagte beiden Vereinen seine Unterstützung zu, warb um Zustimmung bei den Mitgliedern. Es gab einige Kritiker, aber deren Warnungen wurden schlichtweg überhört, als Miesepeterei abgetan. Was damals bereits übersehen wurde oder vielleicht auch übersehen werden sollte war, dass die beiden Vereine Schulden drückten, ob durch größere Baumaßnahmen oder durch schlechtes Wirtschaften. Die Rechnung Minus und Minus ist Plus konnte nicht aufgehen.

Anfängliche sportliche Erfolge übertünchten die wahre finanzielle Situation. Hinzu kam, dass es die zu diesem Zeitpunkt Verantwortlichen versäumten, einen Kassensturz zu machen und die Ansprüche dem Machbaren anzupassen. Unbequeme Funktionäre wurden einfach abserviert, kritische Mitglieder ignoriert. Damit begann eine Kette von Ereignissen, die jetzt in der Pleite mündeten. Es wurde gelogen, getäuscht, getrickst - und das über Jahre.

Statt die Finanzen zu konsolidieren, wurde von der Bayernliga geträumt und munter Geld für Fußballer ausgegeben. Der Schuldenberg wuchs immer weiter, genauso wie der Ideenreichtum, das Ganze nach außen hin positiv zu verkaufen. Viel nutzte das allerdings nicht, Mitglieder und Ehrenamtliche liefen in Scharen weg. Die Vorstandschaften wechselten im Laufe der Jahre, die Marschroute nicht. Keiner hatte den Mut, die Reißleine zu ziehen. Mittlerweile waren zu viele Leute in die Sache verstrickt. Hinter den Kulissen wurde kräftig gemauschelt, um die für alle Beteiligten fatale Insolvenz zu verhindern. Auch die Veräußerung von Sportanlagen und Immobilien konnte schließlich den freien Fall nicht mehr stoppen.

Dass zudem - wie sich nun durch die sechsstellige Steuernachforderung herausgestellt hat - gravierende Fehler im Vereinsmanagement gemacht wurden, passt ins Bild. Ob versehentlich oder aus der Not heraus geschehen, sei dahingestellt. Das Unausweichliche ist jetzt eingetreten, der DVV Coburg steht am Wendepunkt. Die Zeit der Transparenz und Umgestaltung ist gekommen.

Zum Hauptartikel über die Insolvenz des DVV kommen Sie hier.

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