Kronach „Das größte Highlight ist der Weg“

Die Vorbereitungen für den Frankenwald- Wandermarathon am Samstag sind so gut wie abgeschlossen. Rennsteig-Tourismus-Chefin Manja Hünlein blickt auf anstrengende, spannende Wochen zurück.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Frau Hünlein, am Samstag ist es soweit: Der alljährliche Frankenwald-Wandermarathon findet statt - diesmal rund um den Rennsteig. Wie weit sind die Vorbereitungen?

Sie sind quasi abgeschlossen. Es müssen jetzt nur noch ein paar organisatorische Sachen erledigt werden. Wir müssen zum Beispiel noch Werbebanner und Winkhände für die Zuschauer am Wegesrand in die beteiligten Kommunen fahren. Ansonsten läuft alles - es sind jetzt wirklich nur noch Kleinigkeiten.

Zum Beispiel?

Die Beschilderung an der Wanderroute muss noch angebracht werden. Das machen am Freitag die Leute vom Rennsteigverein und den Ortsgruppen des Frankenwaldvereins. Sie schauen auch, ob die Wege in Ordnung sind. Schließlich kann es immer mal sein, dass ein Baum umgefallen ist oder ähnliches. Dann muss natürlich die Festhalle in Tettau, wo Start und Ziel sind, vorbereitet werden. Außerdem müssen wir die Starterpakete, die jeder Wanderer mitbekommt, packen und am Freitag treffen ja auch schon die ersten Teilnehmer ein. Samstag früh um 5 Uhr fahren dann noch einmal zwei, drei Mountainbiker von den Fun-Bikern aus Steinbach am Wald die Strecke für eine abschließende Kontrolle ab.

Das klingt ziemlich stressig. . .

Jetzt ist es eigentlich nicht mehr stressig. Es ist ja wirklich nur noch die Umsetzung. Die letzten acht Wochen waren allerdings wirklich sehr arbeits- und zeitaufwendig. Es mussten immer alle Beteiligten informiert und diverse Probleme gelöst werden. Und das fängt schon bei Banalitäten an, zum Beispiel: Wohin lassen wir die Getränke liefern? Schließlich braucht man erst einmal einen Lagerraum, in dem so viel Platz ist. Dann mussten diverse Straßensperren organisiert werden. Da gab es die Schwierigkeit, dass die Route zum Teil über Thüringer Grund führt, wo es dann wieder andere Zuständigkeiten gibt und so weiter.

Auf was dürfen sich die Wanderer am meisten freuen? Beziehungsweise gibt es ein besonderes Highlight?

Ich glaube, das größte Highlight ist der Weg selbst. Der ist nämlich richtig toll. Die wenigsten wissen, wie schön und abwechslungsreich der Frankenwald ist. Da haben wir einerseits die weiten Blicke auf den Höhen und andererseits ganz schmale, urige Pfade durch den Wald. Außerdem ist es uns gelungen, alles, was es bei uns am Rennsteig gibt, in irgendeiner Weise in Form von Erlebnis-Stationen an die Strecke zu bekommen.

Das hört sich super an. Aber wie geht man es eigentlich an, wenn man weiß, man muss jetzt so ein Riesen-Event auf die Beine stellen?

Naja, ich sag' mal so: Als sich die Tourist-Info der Rennsteigregion um den Wandermarathon beworben hat, wussten wir ja, dass das ein Riesen-Akt werden würde und wir da einfach durch müssen. Unser großer Vorteil ist, dass das Kronacher Frankenwald Tourismus Service Center schon auf einige Jahre Erfahrung mit dem Wandermarathon zurückblicken kann. Es ist gut, wenn man jemanden hat, der einem sagt, was bis wann erledigt sein muss. Vieles von der Organisation lief auch über den Frankenwald Tourismus. Wir am Rennsteig waren hauptsächlich dafür zuständig, Leute vor Ort anzusprechen und Ideen zu sammeln.

Wer hat die Strecke ausgesucht?

Das war hauptsächlich Uwe Bär, der Vorsitzende der Ludwigsstadter Ortsgruppe des Frankenwaldvereins. Ende Oktober hat er zunächst auf der Landkarte nach möglichen Strecken gesucht. Die Wanderer sollten so viel wie möglich von der Rennsteigregion sehen und es musste ein Rundweg sein, der circa 42 Kilometer lang ist. Da ist es natürlich gar nicht so einfach, etwas Passendes zu finden. Sein Vorschlag wurde dann mit Markus Franz, dem Leiter des Frankenwald Tourismus Service Centers, und den Wanderleuten aus den anderen Kommunen durchgesprochen. Danach sind wir den Weg in vier Teilabschnitten abgelaufen. Dabei wurde schon überlegt, wo welche Station sein könnte - wir haben also geschaut, wo es was zu sehen gibt oder wo es besonders geheimnisvoll ist. Auch auf die Wegbeschaffenheit haben wir geachtet. Danach gab es nur noch kleine Änderungen, wenn wir zum Beispiel irgendwo keine Genehmigung bekommen haben.

Sind Sie aufgeregt, wenn Sie an Samstag denken?

Inzwischen bin ich tatsächlich entspannt. Die Stationen stehen und alle sind mit Herz, Seele und Liebe dabei. Das einzige, das mir vielleicht noch Bauchschmerzen gemacht hätte, ist das Wetter. Aber jetzt weiß ich ja, dass es gut werden soll.

Was wird am Samstag Ihre Aufgabe sein?

Ich werde ab 4.15 Uhr in der Halle sein. Dort gibt es Frühstück für die Wanderer und es müssen die Starterpakete ausgegeben werden. Tagsüber sind wir quasi ein zentraler SOS-Punkt, bei dem man anrufen kann, wenn etwas nicht klappt oder gebraucht wird. Von 10.30 bis 13 Uhr werde ich bei der Station der Shakespeare-Spiele mithelfen. Danach bin ich bis spät abends wieder in der Halle. Denn wir müssen sie noch am selben Tag wieder in Ordnung bringen.

Wie viele Helfer sind eigentlich an dem Projekt beteiligt?

Puh, da muss ich mal kurz überlegen (denkt nach) . Ich würde sagen, es sind circa 300 Leute. . . Ja, das sollte hinkommen.

Da kann ja fast nichts mehr schiefgehen. Möchten Sie abschließend noch etwas loswerden?

Ja! Ich möchte unbedingt noch sagen, dass ich die Zusammenarbeit innerhalb der Rennsteigregion besonders toll finde. Vor allem auch mit den Bürgermeistern, die gleich gesagt haben, sie unterstützen das Projekt und sich auch persönlich einbringen. Zum Beispiel Timo Ehrhardt aus Ludwigsstadt, der am Wegesrand stehen wird.

Was macht er denn da?

Das wird nicht verraten (schmunzelt) . Aber er ist nicht der einzige, der mitmacht. Der Tschirner Bürgermeister und ARGE Rennsteig-Vorsitzende Peter Klinger und der 3. Steinbacher Bürgermeister Klaus Neubauer haben sich sofort bereit erklärt, die Shuttle-Busse zu fahren. Das ist nicht selbstverständlich. Dank dem Markt Tettau haben wir eine super Halle und das Team rund um Michael Kaiser zaubert Frühstück und Abendessen für die Wanderer. Zusätzlich haben wir vom Gruppenreiseanbieter der Rennsteigregion Handwerk&Kultur und dessen Partnern große Unterstützung bekommen. An dieser Stelle einfach ein großes Danke an alle.

Autor

Bilder