Zwar sei das Autofahren mit einem Mobiltelefon in der Hand verboten. Das kann 60 Euro kosten und einen Punkt in der Verkehrssünderkartei in Flensburg geben. Trotzdem seien Bilder von Unfällen oft schneller über die sozialen Netzwerke verbreitet, als die Helfer am Einsatzort sind. Für Bruno Albl ist das "schwierig und ärgerlich". Besonders frustrierend findet er es, wenn er und seine Kollegen während eines Einsatzes "den Stinkefinger oder Vogel gezeigt bekommen". Natürlich kann die Polizei Platzverweise aussprechen und renitente Gaffer dafür notfalls festnehmen. Im Alltag, so der Polizeisprecher, sei aber weder Zeit noch Kraft dafür übrig. Schließlich habe die Polizei bei einem Unfall anderes zu tun, als sich mit rücksichtslosen Schaulustigen abzugeben. Sie kümmere sich um ihre eigentliche Aufgabe: Spurensicherung und Sperrung des Bereichs. Was für die einen eine Rücksichtslosigkeit gegenüber den anderen Verkehrsteilnehmern ist, kann Verletzten die Zeit für lebensrettende Sofortmaßnahmen wegnehmen. "Wir sprechen von der sogenannten goldenen Stunde, in der Verletzte versorgt werden sollten. Das klappt natürlich nur, wenn die Rettungskräfte ungehindert zum Unfallort kommen können", sagt Jürgen Hildebrandt, Sprecher des Allgemeinen Deutschen Automobilclubs (ADAC) Nordbayern.