Eine Fotofalle für Luchse hat den Wolf im Fichtelgebirge "entdeckt" - das geht aus einer Pressemitteilung des Bayerischen Landesamtes für Umwelt vom Freitag hervor.

Der Präsident des Landesamtes für Umwelt, Claus Kumutat, geht jedenfalls davon aus, dass es sich bei dem abgelichteten Tier um einen Wolf handelt. Wölfe seien von Natur aus scheu und würden den Menschen meiden. „Es ist wichtig, das Tier in Ruhe zu lassen und ihm nicht nachzulaufen oder es gar zu füttern“, appelliert Kumutat.

Der Wolf ist im Bundesnaturschutzgesetz und über die europäische Fauna-Flora-Habitat-(FFH)-Richtlinie besonders und streng geschützt. Es gilt ein Zugriffs-, Stör- und Besitzverbot. Das hiesige Tier stammt vermutlich aus einer Population aus den östlichen Bundesländern. Inzwischen leben in Sachsen, Brandenburg und Sachsen-Anhalt zwölf Rudel. Einzelne Tiere gibt es in Mecklenburg-Vorpommern und Niedersachen. Sowohl aus dem Nordosten Deutschlands als auch aus dem Alpenbogen können nach den Worten Kumutats jederzeit einzelne Wölfe durch Bayern wandern. Gerade junge Rüden legen auf der Suche nach einem eigenen Territorium sehr weite Strecken zurück. „Insofern ist offen, ob sich das Tier noch in der Gegend aufhält oder bereits weitergewandert ist“, so Kumutat.

Das Tier wurde am 30. Dezember in einer Fotofalle des Luchsprojektes Bayern am Schneeberg im Naturpark Fichtelgebirge aufgenommen. Die Falle wird routinemäßig alle sechs bis acht Wochen kontrolliert. Erst diesen Freitag wertete der Gebietsbetreuer des Naturparks die Bilder aus und fand das seltene Foto.

Bislang konnten nur zwei einzelne Tiere in Bayern nachgewiesen werden: 2006 wurde bei Starnberg ein junger, durchwandernder Rüde überfahren. Ein Wolf hielt sich seit Dezember 2009 im Großraum Mangfallgebirge/Tirol auf. Das Tier stammte aus den französischen Südalpen. Im Januar 2011 wurde es letztmals gesehen. Mehr Infos zum Wolf und zum Wildtiermanagement in Bayern gibt's unter:

www.lfu.bayern.de