25 Lichternetze mit insgesamt 20 000, in warmem Weiß glitzernden Leuchtkörpern hat Wunderatsch in Form eines bewegten Sternenmeeres im Kirchenschiff verteilt. Wer bisher bei der Andacht die Augen gesenkt hatte, der wird vielleicht jetzt den Blick nach oben richten, auf die Netze. Diese stehen gleichsam für Verbundenheit. Ein schöner, symbolkräftiger Gedanke, insbesondere an einem Ort wie diesem, an dem viele Menschen zusammenkommen.
Frank Wunderatsch beteiligt sich heuer zum zweiten Mal an dem Lichtevent "Kronach leuchtet". Bereits 2016 hatte er die Besucher mit seiner interaktiven Lichtinstallation "Luma" in der Alten Markthalle begeistert. Der 27-jährige Helmbrechtser, der seit vielen Jahren als Fotograf für die Neue Presse tätig ist, studiert in Würzburg Kommunikationsdesign. Hier hat er sich auf Fotografie und interaktive Medien spezialisiert.
In seiner Bachelor-Arbeit, die derzeit am Entstehen ist, beschäftigt er sich mit der "Experimentellen Weiterentwicklung von Informationssystemen". "'Kronach leuchtet' ist für mich nicht nur ein Ort, an dem ich mich kreativ austoben kann. Es ist auch eine Möglichkeit, praktische Forschung zu betreiben und mich mit Experten auszutauschen. Die Kenntnisse und Erfahrungen, die ich hier sammle, fließen unter anderem in meine Bachelor-Arbeit mit ein", sagt Wunderatsch.
Erst zweidimensionale Platte, dann dreidimensionale Kunst: Dass er nicht nur konzeptionell, sondern auch handwerklich begabt ist, zeigt der junge Designer mit seinen Lampeninstallationen in der Festungsstraße. Mittels CNC-programmierter Laser-Cut-Technologie hat er aus zweidimensionalen Pappelholz-Platten hochpräzise und flexible Gitterkonstruktionen geschaffen und zu zwei Meter hohen, runden Säulen geformt. Durch geschickte Beleuchtung sorgen die Lampen nicht nur für Helligkeit, sondern auch für einen spannenden Schattenwurf.
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