Kronach - Was geht Bayern die Plastiktüte an? Dieser Frage stellten sich am Montagabend fünf Frauen und ein Mann während einer Podiumsdiskussion im Kronacher Café Kitsch. Eingeladen hatte die Frauenunion des Landkreises, die während dieser Veranstaltung auch sinnvolle Handlungsansätze liefern wollte. Europaabgeordnete Anja Weisgerber, Obfrau der CDU/CSU-Fraktion im Ausschuss für Umwelt, Naturschutz, Bau- und Reaktorsicherheit, sprach vor allem die neuen Umweltstrategien in Bezug auf Plastikmüll an. Gerade die Verschmutzung der Weltmeere sei ja derzeit brennendes Thema in allen Medien. Zum einen wolle die EU-Kommission bestimmte Einweg-Kunststoffprodukte verbieten, zum anderen setze man auf Eindämmung des Verbrauchs, so Weisgerber. Auch die Kommunen sollen künftig mehr Durchgriffsrechte erhalten und seien zu bestimmten Vorgaben berechtigt. Sie sprach auch über das neue Verpackungsgesetz, das zum 1. Januar 2019 in Kraft trete und zwei Hauptziele verfolge: "Zum einen soll das die Erhöhung der Recyclingquote sein, zum anderen will man eine neue zentrale Stelle schaffen, die fairen Wettbewerb zwischen den Marktteilnehmern sicherstellt." Vor allem wolle man den Kommunen den Rücken stärken, die mit dem Dualen System Vorgaben zu einer Abstimmungsvereinbarung machen könnten. Aber da die Verschmutzung nicht nur von der EU ausgehe, sondern auch von anderen Ländern, müsse vor allem international viel mehr passieren, bekräftigte Weisgerber. Bevor man jedoch Verbote oder gar Steuern auf Plastik auferlege, müsse man genau prüfen, ob die EU hier nicht konkrete Vorgaben machen müsse. "Vielleicht sollte man eher mit Aufklärungskampagnen, Pfandsystemen und Ähnlichem auf bewusstere Entscheidungen der Verbraucher hinwirken.