Coburg / Itzgrund - Natürlich hat er Hape Kerkelings Jakobsweg-Bestseller "Ich bin dann mal weg" gelesen. 103 Wochen stand das Pilgerbuch auf der Spiegel-Bestseller-Liste. Dass auch Uwe Lauer im Sommer 2017 den Weg Richtung Santiago de Compostela einschlägt, hat mit dem prominenten Vorbild allerdings wenig zu tun. "Mich hat der Gedanke, den Jakobsweg zu laufen schon immer gereizt", erzählt er. Aber mit großen Plänen sei das bei Vielen bekanntlich so eine Sache. "Nur wenige erfüllen sich am Ende ihre Träume wirklich", bedauert er. Und vielleicht wäre es auch im Fall des 56-Jährigen aus dem Itzgrund nur ein Lebenstraum geblieben, wenn da nicht dieser eine laue Sommerabend mit seiner Frau und Freunden auf der heimischen Terrasse gewesen wäre. "Wir saßen beisammen und erzählten von unseren Lebensträumen", erinnert er sich. Als er in diesem Moment zum ersten Mal über seine Gedanken zum Jakobsweg spricht, fallen die Reaktionen anders aus als erwartet. "Dann tu es doch einfach, hat meine Frau sofort gesagt", erzählt Lauer und ist auch Jahre nach dieser Begebenheit noch ein wenig sprachlos. Bis dahin hatte er es nämlich für unmöglich gehalten, vor dem Rentenalter Zeit für eine Pilgerreise zu finden. "Meine Frau brachte mich dann aber auf die Idee, dass ich doch nicht den ganzen Weg laufen müsste."