Völlig überrascht waren Rainer Schellenberger, Vorsitzender der Backhausfreunde Schlettach, und Lars Rom, "Cheforganisator" des Seifenkistenrennens, von der Zahl der Besucher. "Unglaublich, wie viele Gäste am Samstagnachmittag zu uns nach Schlettach gekommen sind, und das auch noch in der Urlaubszeit. Das hätten wir nie erwartet", freute sich Rom. Für die Kinder, die mit ihren selbstgebauten Seifenkisten am Rennen teilnahmen, war er ebenfalls voll des Lobes: "Ihr macht eure Sache hervorragend."
Das konnte Wolfgang Bauersachs, Bürgermeister der Gemeinde Weitramsdorf, nur bestätigen: "Dass sich Kinder auf diese steile Strecke wagen ist schon bewundernswert." Und das Rennen, die tolle Atmosphäre und die vielen Zuschauer zeigten, was eine funktionierende Dorfgemeinschaft wie die Schlettacher leisten und ermöglichen könne. Die Gemeinde habe die Veranstaltung mit der Sperrung der Ortsdurchfahrt gerne unterstützt.
Gewertet wurde in drei Altersklassen. In der Gruppe der bis Zwölfjährigen siegte Janine Rößler, die mit 30 Sekunden auch die schnellste Tageszeit fuhr, vor Nils Schamberger und Jonas Reißenweber. In der Altersklasse der Sieben- bis Achtjährigen war Constantin Rom der Schnellste vor Lukas Schweda und Stanley Förster. Sieger bei den Fünf- bis Sechsjährigen war Jakob Kunzelmann vor Max Schmidt.
Zur schönsten Seifenkiste des ersten Bergrennens der Backhausfreunde Schlettach gekürt wurde der Rennwagen von Janine Rößler und Lukas Schweda. Max Schmidt kam auf Platz 2, Marlon Keller auf Platz 3. Über diese Reihenfolge musste das Los entscheiden. Die Jury mit Rainer Schellenberger, Vorsitzender der Backhausfreunde Schlettach, Bürgermeister Wolfgang Bauersachs und NP-Redaktions- und Verlagsleiter Wolfgang Braunschmidt hielt die drei Seifenkisten in Design, Technik und Lackierung für gleichwertig.
Als Glücksfee betätigte sich Carmen Nicolai, die Tochter von Joachim Grosch. Der viel zu früh verstorbene Weitramsdorfer Bäckermeister hatte nicht nur die Backhausfreunde bei der Sanierung und Nutzung des historischen Backofens in der Ortsmitte von Schlettach unterstützt (die Neue Presse berichtete), sondern zum zehnjährigen Bestehen des Vereins die Idee für das Seifenkistenrennen geboren. "Schade, dass Joachim Grosch das nicht mehr miterleben durfte", sagte Rainer Schellenberger. Bei den Backhausfreunden denkt man jetzt darüber nach, auch im nächsten Jahr ein Seifenkistenrennen auszurichten. Möglicherweise wird die Altersbegrenzung auf zwölf Jahre aufgehoben und auch eine Seniorenklasse eingeführt. Peter Schmidt hat dafür schon eine Idee: Er könnte sich vorstellen, mit einem Zweisitzer an den Start zu gehen. Er am Steuer, sein Kumpel, mit dem er schon als Schüler Seifenkisten fuhr, als Anschieber.