Michelau - "Bratwürste gehen leichter zu machen", lacht Irene Kästner, und beugt sich wieder über ihre Flechtarbeit. Die gelernte Fleischerin verkörpert mit ihren Ehemann Werner einen historischen Berufsstand. Um das Jahr 1750 zogen in Thüringen Wanderfleischer während der Wintermonate über die Dörfer, nahmen Hausschlachtungen vor und stellten alle möglichen Wurstsorten her. Auf einer Kraxe hatte der Wanderfleischer alle seine Werkzeuge dabei, die für eine Hausschlachtung notwendig waren. Als "Lohn" erhielt er einen Teil der Schlachtung, den seine Frau auf Märkten verkaufte.