Kronach - Sonja Mattes wohnt seit mehr als 40 Jahren im Kronacher Anwesen Am Flügelbahnhof 8 a. Von 1. Oktober an soll sie mehr Miete bezahlen. 516 Euro warm für ihre 52-Quadratmeter-Wohnung, um genau zu sein. Bisher hat sie 497 Euro bezahlt. "Insgesamt ist das jetzt schon die dritte Erhöhung in fünf Jahren", erzählt sie. So wie ihr geht es vielen Mietern von Wohnungen der ehemaligen Kronacher Wohnungsbaugesellschaft (KWG). Rund 25 Menschen haben sich deshalb am Donnerstagnachmittag in der Siedlung versammelt. Ihnen allen ist gemein: Sie sollen einer, teils signifikanten, Mietpreiserhöhung zustimmen. Für Sabine Gross, Justiziarin des Kronacher Mietervereins und SPD-Bürgermeisterkandidatin, ist klar: Das kann nicht rechtens sein. Deshalb fordert sie schon seit Längerem einen Mietspiegel für Kronach. Dies hatte der Stadtrat allerdings bereits im Juli abgelehnt (die NP berichtete). Dennoch sind 2. Bürgermeisterin und CSU-Bürgermeisterkandidatin Angela Hofmann und Stadtrat Klaus Simon (SPD) am Donnerstag der Einladung des Mietervereins gefolgt und haben sich direkt vor Ort ein Bild von der Situation der Bewohner gemacht.