Per Autopilot im Bus durch die Region

Kronach/Hof/Rehau - Der Landkreis Kronach sowie die Städte Hof und Rehau werden Modellregion für autonomes Fahren. Das teilt der Kronacher Landtagsabgeordnete Jürgen Baumgärtner mit. Auf einer Teststrecke zwischen Kronach und Neuses werden schon in den nächsten Wochen autonome Shuttles fahren. "Das ist die erste derartige Teststrecke in Europa. Selbstfahrende Busse gibt es zwar bereits beispielsweise in Bad Birnbach, dass man autonom auf einer Überlandstrecke unterwegs ist, ist neu", sagt Baumgärtner. Taktgeber für das Projekt ist das Kronacher Gründerzentrum für ländliche Räume Campus Innovations Kultur (CIK) zusammen mit dem Forschungszentrum der Firma Valeo in Neuses.

Die Teststrecke in Kronach ist die längste innerhalb der Modellregion. Sie misst 5,2 Kilometer und führt von Neuses zum Kronacher Bahnhof, von dort in die Industriestraße und wieder zurück nach Neuses. In der Stadt Hof fahren auf einer Strecke von 450 Metern autonome Busse, in Rehau pendeln sie auf 4,2 Kilometern.

Damit testet man die Herausforderungen autonomen Fahrens in unterschiedlichen Gebieten: in der Stadt, in der Kleinstadt und auf dem Land beziehungsweise auf einer Überland-Strecke. In den drei Testbereichen sind in den kommenden zwei Jahren sechs Linienbusse sowie ein zusätzliches Entwicklungsshuttle in Kronach vorgesehen.

Zuerst werden die Tests ohne Fahrgäste laufen. Spätestens Anfang des kommenden Jahres sind die Shuttles auch für Bürger zugänglich.

"Autonom fahrende Shuttles sind zeitlich und personell flexibel einsetzbar", erklärt Baumgärtner weiter. Sie seien leise und umweltfreundlich. Das nun startende Modellprojekt "Shuttle-Modellregion Oberfranken" solle unter anderem schrittweise den Betrieb von fahrerlosen Shuttles im öffentlichen Straßenraum etablieren. Dadurch gewinne man Erkenntnisse über ihren Realbetrieb im Öffentlichen Personen-Nahverkehr. Diese werte man am Ende der Projektlaufzeit aus. Dafür flössen allein in den Landkreis Kronach Fördermittel in Höhe von zwei Millionen Euro.

Unterstützt wird das Modellprojekt mit Fördermitteln des Bundes. Der Startschuss für das Projekt fällt am Dienstagmorgen in Rehau. Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) übergibt dort dann einen entsprechenden Förderbescheid.