Kronach Vom Virus inspiriert

Peter Müller
Frank Schramm und sein Kalender "Attercorona". Foto: Peter Müller Quelle: Unbekannt

Der Kronacher Künstler Frank Schramm hat seine Zeit am Attersee zum Dichten und Malen über die Corona-Krise genutzt. "Attercorona" heißt sein dort entstandener Kunstkalender.

 
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Kronach - Der Kronacher Künstler Frank Schramm hat aus der Not eine Tugend gemacht. Statt in fränkische Quarantäne begab er sich Mitte März an seinen Zweitwohnsitz im Salzkammergut. Er reiste noch problemlos an den schönen Attersee. In der Belle Époque war das Attersee-Gebiet Zentrum der Sommerfrische und für seine Künstlerkolonien berühmt. Bedeutendste Sommergäste waren Gustav Klimt und Gustav Mahler. Aus Sankt Georgen im Attergau stammte der zeitgenössische Dirigent Nikolaus Harnoncourt.

Der Autor und Maler Frank Schramm befindet sich also in seiner Wahlheimat in bester Gesellschaft. Er selbst wurde in Plauen im Vogtland geboren, hatte eine harte Kindheit, in der er als "Grenzgänger" gegen innere und äußere Schranken ankämpfen musste. Nach dem Besuch des humanistischen Jean-Paul-Gymnasiums in Hof studierte er einige Semester Medizin, danach Pädagogik. 1982 schloss er mit dem Magister Artium in Pädagogik, Psychologie und Deutsch Didaktik ab. Er hat einen Sohn und lebt seit einigen Jahren in Kronach. Mit Literatur trat er 1968 als Autor an die Öffentlichkeit. Es folgten Lesungen und Veröffentlichungen in Zeitungen, Zeitschriften, Anthologien. Es erschienen eigene Gedichtbände wie "Grauvögel-Blautropfen" oder "Löwenzahn". 1972 erhielt er den ersten Preis der Stadt Paderborn für Literatur. Ab 1985 stellte sich der Autor auch - als ein Schüler von Professor Max Escher, der die Künstlergruppe Nordfranken mit gegründet hat - mit Malerei und Zeichnungen vor.

Mittlerweile reicht seine Stilpalette vom Realismus über surrealistische Ansätze bis zum Lettrismus. Dennoch ist sein stets offener Blick nicht in einer Kunstrichtung oder Form fassbar, da sein Werk neben Bildern, Wandmalereien und Exlibris auch Skulpturen aus Holz, Eisen und Stein einschließt. Was sich durch sein gesamtes Werk als ureigenstes Stilmittel hindurchzieht, sind die klaren Bleistift- oder Tuschstriche, die als Raster der Komposition gleichsam die Notenlinien der Melodie bilden. Es sind, wie Frank Schramm selbst sagt, "die Gitterstäbe meiner Kindheit", die ihn ein Leben lang begleiten, ihm aber in der Freiheit des Schaffens auch Halt geben.

Nach Ausstellungen zwischen Franken, Bayern und dem Vogtland ist im August 2020 eine Ausstellung im "Kunst-Stall" von Sankt Georgen im Attergau in Oberösterreich geplant. Am und zum Attersee hat er seine Liebe entdeckt. Dort sind auch die Zeichnungen für den Kunstkalender "Attercorona" entstanden. Dank seiner spontanen Art, Impressionen in seinen Zeichnungen festzuhalten, erfahren die Betrachter in den farbigen Kalenderblättern, deren Originale zum großen Teil schon verkauft sind, etwas von seinem Blick auf die Natur, die Menschen in ihr und die Gefühle, Fantasien, Visionen, die sie im Künstler erwecken. Die Perspektiven kreisen rund um den Attersee, gehen in die Lüfte und in seine tiefen Wasser. So springt ein "Feuervogel" aus den Wiesen, erhebt sich eine ehrwürdige "Kathedrale", leuchtet das "Vergissmeinnicht" aus kargem Grün; und Fische begegnen sich unter Segelbooten zwischen Bergeshöhen und tiefer See.

Alle Bilder sind von liebevollem Schmunzeln und Humor begleitet, auch wenn im Titelbild und November die Gegenwart als "coroniert" und die Welt als bedroht ("Abwehr des Ozonlochs") erscheint.

Die "Attersee-Impressionen" sind erfüllt mit Freude, erwecken neugieriges Staunen und begeistern durch Dynamik und Spannung. Da jeder Monat verschiedene Emotionen zum Ausdruck bringt, wird der Kalender "Attercorona", der als "ewiger Kalender" (ohne Wochentage) konzipiert ist, immer neu und zu jeder Zeit erfreuen und erstaunen.

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Noch ist der Kalender über den

Künstler unter der Mobilnummer

0159/06119636 für den Selbstkostenpreis von 19.99 Euro erhältlich.

Bilder