Pressig Botschafter des Glaubens

Karl-Heinz Hofmann
Seit fast 20 Jahren gehen Johanna Bergmann und Klemens Stauch als Gottesdienstbeauftragte oft gemeinsame Wege in ihren Gotteshäusern Herz-Jesu Pressig (Bild) und in der St. Anna- Filialkirche in Welitsch. Foto: Karl-Heinz Hofmann Quelle: Unbekannt

43 Gottesdienstbeauftragte zählt der Frankenwald. Die Ehrenamtlichen engagieren sich vielfältig in der Kirche. Zwei, die das schon lange machen, berichten über ihr Amt.

 
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Pressig - Johanna Bergmann und Klemens Stauch waren zwei der ersten Katholiken im Landkreis Kronach die sich als Laien einer Ausbildung zum Wortgottesleiter unterzogen. Weihbischof Werner Radspieler beauftragte sie nach der Ausbildung im Jahr 2002 für diesen Dienst. Inzwischen dürfen sie sich auch "Gottesdienstbeauftragte" nennen. Das ist ein ehrenamtlicher Dienst in der Liturgie der römisch-katholischen Kirche, der von Laien versehen werden kann. Dafür wurden sie gesondert ausgebildet. Dekan Detlef Pötzl informiert, dass im Seelsorgebereich Frankenwald mittlerweile 43 "Gottesdienstbeauftragte" ihren ehrenamtlichen Dienst ausüben.

Erst im März dieses Jahres haben sieben engagierte Katholiken diese Prüfung erfolgreich absolviert. Eine feierliche Ernennung sowie die Beauftragungsfeier waren für Ende März vorgesehen, fanden wegen der Corona-Auflagen aber noch nicht statt.

Die beiden Pressiger, Johanna Bergmann und Klemens Stauch, gehören zu den Dienstältesten in ihrer Funktion als Wortgottesdienstleiter und jetzt Gottesdienstbeauftragte. Dabei ist das jahrzehntelange ehrenamtliche Engagement von Klemens Stauch außergewöhnlich. Schon nach seiner Erstkommunion im Alter von zehn Jahren stellte sich der heute 58-Jährige in den Dienst Gottes als Lektor in seiner Heimatgemeinde Kehlbach. Bis zum 18. Lebensjahr war er treuer und zuverlässiger Ministrant und engagierte sich mehrmals pro Woche beim Altardienst. Als 16-Jähriger wurde er in den Pfarrgemeinderat gewählt und in seiner zwölfjährigen Tätigkeit übernahm er acht Jahre die Verantwortung als Vorsitzender. Nachdem er viele Jahre auch dem amtierenden Mesner zur Seite stand, ließ er sich für den außerordentlichen Dienst als Kommunionhelfer ausbilden. 1990 wechselte Stauch sein Domizil nach Pressig und übernahm in der dortigen Herz-Jesu-Pfarrei die Dienste als Kommunionhelfer und Lektor. Pater Helmut Haagen war es, der im Jahr 2001 Klemens Stauch und Johanna Bergmann, damals eine der wenigen Frauen am Altardienst, ermutigte, die Ausbildung zum Wortgottesdienstleiter zu absolvieren.

Der Leitende Pfarrer im Frankenwald erklärt die Wortwahl: "Gottesdienstbeauftragte sind die Leiter von Wort-Gottes-Feiern. Früher haben wir von Wortgottesdienstleitern und Wortgottesdiensten gesprochen. Davon sind wir weggekommen. Die Gottesdienstbeauftragten werden in der Regel durch den Bischof für einen Dienst in eine bestimmte Gemeinde gesandt." Voraussetzung sei die Empfehlung des zuständigen Pfarrers und ein positives Votum des Pfarrgemeinderates. Eine weitere Voraussetzung ist die Teilnahme an einem einjährigen Ausbildungskurs, der theologische und liturgische Schwerpunkte hat und von der Abteilung Liturgie des Erzbischöflichen Ordinariats angeboten wird.

Johanna Bergmann und Klemens Stauch berichten über ihre Tätigkeit, dass sie viele Aufgaben gemeinsam erledigen und dies, so betonen beide unisono, machen sie sehr gerne. Dazu zählen die Vorbereitung und Durchführung von Wort-Gottes- Feiern mit Predigt und Kommunion, verschiedene Andachten, wie Rosenkranz-, Mai-, Advents-, Kreuzweg- und Meditationsandachten. Leitung von Sterberosenkranz und Totengebeten, Prozessionen, Bittgänge und Wallfahrten, Friedhofsgänge wie beispielsweise an Allerheiligen, Betstunden am "Tag der ewigen Anbetung", Krankenkommunionen, Kommunionhelfer und Lektorendienste bei Messfeiern mit dem Priester. Beide wurden damals sehr freundlich und herzlich aufgenommen und von den Gläubigen angenommen. "Für mich war die positive Resonanz die mir als Frau entgegengebracht wurde eine schöne Erfahrung", fügt Johanna Bergmann an. Einen Großteil ihrer Aufgaben erfüllen sie in der Filialkirche St. Anna in Welitsch. Pater Haagen habe sie in dieser ganzen Zeit von Anfang an sehr gut unterstützt und viele Freiheiten gelassen.

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