Pressig Neues Leben in der Leiner-Brauerei

Karl-Heinz Hofmann
Die ehemalige Leiner Brauerei in Förtschendorf soll saniert und aufgehübscht werden. Das Gebäude mit seiner denkmalgeschützten ehemaligen Gastwirtschaft - einst ein gut gehendes Restaurant und Hotel - liegt seit Mitte der 1990er-Jahre brach. Foto: Karl-Heinz Hofmann Quelle: Unbekannt

Seit Jahrzehnten liegt das Gelände in Förtschendorf brach. Jetzt zeichnet sich eine Lösung dafür ab. Sehr zur Freude der meisten Mitglieder des Pressiger Marktgemeinderats.

 
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Pressig - Der Marktgemeinderat Pressig stellte am Dienstag die Weichen für zwei wichtige Projekte. Neben dem Neubau und der Erweiterung der Grundschule in Rothenkirchen (siehe unten) ging es dabei auch um die Gebäude der ehemaligen Leiner Brauerei mit Gastwirtschaft im Ortskern an der B 85 in Förtschendorf. Dafür wurde ein Baudurchführungsbeschluss gefasst.

Dieses Areal befindet sich seit Mitte der 1990er-Jahre in Privatbesitz. Architekt Wolfgang Rauschert aus Sonnefeld stellte dem Gremium die Baupläne des Besitzers vor. Bürgermeister Stefan Heinlein (CSU) informierte vorab, dass inzwischen mehrere Gespräche stattgefunden hätten. Auch bei der Regierung von Oberfranken sei man vorstellig geworden. Da es sich hier um ein wichtiges Projekt mit hohen Investitionen handle, sei die Regierung bereit, nicht die übliche Förderung privater Maßnahmen anzuwenden (30 Prozent der anerkannten Kosten), sondern den Höchstsatz von 90 Prozent über die Förderoffensive Nordostbayern zu gewähren.

Nun steht man unter Zeitdruck, denn der Zuwendungsantrag für die Förderung muss vom Markt Pressig bis zum 2. Juli gestellt werden. Daher brauchte man den Baudurchführungsbeschluss, den das Gremium bei einer Gegenstimme von Heiko Kopp (Bürgerschaf(f)t) durchwinkte. Kopp sprach von einem falschen Zeichen für die Zukunft, die Investition eines Privatmannes mit mehr als 180 000 Euro durch den Markt Pressig zu unterstützen. Kritik übte er auch am Kosten-Nutzen-Verhältnis.

Der Rathauschef erklärte, dass man ähnlich verfahren werde wie beim Umbau des katholischen Kindergartens in Rothenkirchen: Anfallende Rechnungen würden vom Investor bezahlt. Die Gemeindeverwaltung kümmere sich um den Abruf der Fördermittel, die dann an den Bauherrn weitergeleitet würden. Für Pressig bleibe ein Eigenanteil von zehn Prozent der förderfähigen Kosten, welcher nach aktuellen Stand bei 180 800 Euro gedeckelt werde. Die Gespräche mit Landratsamt, Brandschutz und Denkmalschutz seien allesamt positiv verlaufen. Ohne Inanspruchnahme der möglichen Förderkulisse sei das Objekt nicht machbar. Durch diese Maßnahme werde eine dem Verfall preisgegebene Bausubstanz wieder einem wirtschaftlichen Nutzen zugeführt und das Ortsbild verschönert, betonte Heinlein.

Er informierte, dass die Baumaßnahme - inklusive Abriss nicht mehr relevanter Gebäude, Errichtung eines Veranstaltungsraums sowie der Sanierung der denkmalgeschützten ehemaligen Gastwirtschaft mit Nutzungsänderung, Verschönerung der Fassade und Neugestaltung der Außenanlage - im Zuge der Dorferneuerung äußerst wichtig sei, nicht nur für Förtschendorf.

Peter Barnikol-Veit (SPD) wies darauf hin, dass es für den Investor eine Wertsteigerung bedeute, womit dieser Profit machen könnte. Der Bürgermeister sah eine Win-win-Situation. Wegen des neuen Veranstaltungsraums habe auch die Allgemeinheit einen Nutzen davon. Außerdem zeige sich der Investor als bodenständiger Partner. "Lasst uns diese Gelegenheit gemeinsam anpacken und gemeinschaftlich durchführen", appellierte Heinlein an den Gemeinderat.

Reinhold Heinlein (CSU) ergänzte, man müsse froh sein, ein solches Projekt mit einem Privatinvestor angehen zu können. Dies sah auch 2. Bürgermeister Wolfgang Förtsch (SPD) so. Der Markt Pressig wolle Verbesserungen im Ortsbild erreichen und nicht Ruinen an den Ortsdurchfahrten präsentieren. "Ich finde es prima, einen solchen Weg gefunden zu haben", so Wolfgang Förtsch.

Ähnlich äußerte sich 3. Bürgermeister Klaus Dressel (CSU). Hasan Dag (SPD) gab zu, anfangs Bauchschmerzen gehabt zu haben. Er habe sich das Objekt jedoch genauer angesehen und sei zum Entschluss gekommen, dass man handeln müsse. Der Markt Pressig habe bei einer Sanierung nur Vorteile.

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