Auf dem Altarbild des linken Seitenaltars in der Pfarrkirche St. Ägidius Lahm sieht man die Gottesmutter Maria, wie sie einem knienden Ordensmann ein längliches braunes Tuch überreicht. Bei dem Ordensmann handelt es sich um Simon Stock, im 13. Jahrhundert Ordensgeneral der Karmeliten. Nach der Überlieferung erschien ihm am 16. Juli 1251 die Muttergottes, ein Skapulier in der Hand haltend. Sie soll es ihm mit folgenden Worten überreicht haben: "Das hier ist ein Zeichen für dich und ein Privileg für alle Karmeliten. Wer in diesem Gewand stirbt, wird vor den ewigen Flammen bewahrt."
Die Vision des Simon Stock steht am Anfang der Skapulierfrömmigkeit. Das Skapulier wird sowohl von Ordensleuten als auch von Laien getragen. Besonders nach dem 17. Jahrhundert wurde es zu einem beliebten äußeren Zeichen des Vertrauens auf die Gottesmutter. In diese Zeit fällt die Gründung zahlreicher Skapulierbruderschaften - so etwa in Bamberg und im Jahr 1726 in Lahm.
Das Skapulier ist ursprünglich Bestandteil der Kleidung der Ordensleute. Es ist eine lange Stoffbahn, die über die Schultern getragen wird und vorn und hinten bis zu den Füßen herabfällt.
Das kleine Skapulier der Bruderschaften besteht aus zwei Stoffteilen, die mit Bändern verbunden sind und die man unter der Kleidung trägt. Man könnte das Skapulier als ein Ordenskleid im Miniaturformat bezeichnen. Es symbolisiert auch den schützenden Mantel Marias. Als Ersatz für das Skapulier kann man eine eigens für diesen Zweck geprägte Medaille tragen.
Nach wie vor besteht erstaunliches Interesse am Skapulier. In den vergangenen Jahren ließen sich zahlreiche Gläubige aus dem gesamten Frankenwald - junge und ältere - in Lahm in die Skapulierbruderschaft aufnehmen.