Coburg Dörfles-Esbach bremst Raser aus

Annette Beuerlein

Fast der gesamte Ort wird zur Tempo-30-Zone. Nur bei den Hauptdurchgangsstraßen bleibt alles beim Alten. Zudem wird ein neuer Kreisel gebaut.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Dörfles-Esbach - Für einen großen Schritt in Richtung Verkehrssicherheit hat sich der Gemeinderat von Dörfles-Esbach entschieden. Fast der gesamte Ortsbereich wird zur Tempo-30-Zone erklärt. Beschlossen wurde das schon im Dezember. Die Stellungnahme der Polizei fiel nun positiv aus. Mit der Umsetzung wird begonnen, wenn die Verkehrsschilder bereitstehen. Die Hauptdurchgangsstraßen bleiben aber mit 50 Stundenkilometern befahrbar. Dazu zählen die Ortsdurchfahrt Neustadter Straße und die Haupterschließungsstraßen Lauterer Straße, Bertelsdorfer Straße, Lauterbergstraße, Von-Werthern-Straße und Rosenauerstraße.

Eltern für offene Kita im August

Bürgermeister Udo Döhler informierte die Gemeinderäte, dass Eltern bei der Kindergartenleitung angefragt hätten, ob man in diesem Jahr nicht auf die Augustschließung der Einrichtung verzichten könne. Viele Eltern hätten ihren Vorrat an Urlaubstagen bereits aufgebraucht. Bisher hatte das Personal seinen Urlaub im August im Block genommen, um nicht im laufenden Betrieb große Lücken wegen unterschiedlicher Fehlzeiten zu verursachen. Man will in den nächsten Tagen mit allen Beteiligten nach Lösungen für dieses Problem suchen.

Die untergeordneten Straßen durch die Wohngebiete, merkte Bürgermeister Udo Döhler an, seien guten Gewissens ohnehin nicht schneller zu befahren. "Überall gibt es Hauseinfahrten, an manchen Straßen nur einseitige Fußwege." Außerdem gilt im Dörfles-Esbacher Ortsgebiet in den Wohngebietsstraße schon seit Jahren rechts vor links. Der Gemeinderat war sich klar, dass man die Unbelehrbaren nicht zum Einhalten des Tempolimits bringen könne. Aber die Durchschnittsgeschwindigkeit nimmt ab, war sich das Gremium einig. Um einheimische und ortsfremde Autofahrer auf die ausgedehnte Tempo-30-Zone freundlich hinzuweisen, sollen an den Ortsaus- und Eingängen Geschwindigkeitsanzeigen mit Zählwerk und innerorts drei versetzbare Smiliegesichter aufgestellt werden.

Ein weiterer Plan, der die Bedingungen für den Verkehr in der Gemeinde verbessern soll, lag ebenfalls schon länger vorbereitet in der Schublade. Am Buswendeplatz, gegenüber der Sparkasse, wird ein Mini-Kreisverkehr gebaut. In Hauptverkehrszeiten ist die Lauterer Straße so belebt, dass sich für die Linksabbieger aus der Paaschendaelestraße lange Wartezeiten ergeben oder es zu riskanten Abbiegemanövern kommt. Zumal in der Ortseinfahrt auch recht zügig gefahren wird. Damit soll nun Schluss sein.

Der Kreisverkehr hat einen Durchmesser von 15,5 Metern, Lkw und Busse müssen den aufgepflasterten Innenkreis überfahren. Die Bedenken der Busfahrer konnten zwischenzeitlich ausgeräumt werden. Für alle anderen geht es rundherum. Die Kosten für den Umbau der Kreuzung sind mit 50 000 Euro veranschlagt. Nur während der zwei Tage, in denen die Asphaltierungsarbeiten durchgeführt werden, kommt es zu einer Vollsperrung.

Elli Bauer, die Leiterin der Gemeindebücherei, stellte den Gemeinderäten ihre Pläne für die Einrichtung einer Artothek vor. Hier können Bilder von regionalen Künstlern mehrere Wochen ausgeliehen werden. Auch das künftige Bürgerhaus soll in diese Aktion eingeschlossen werden.

Einstimmig beschloss der Gemeinderat die Festlegung der Sanierungsgebiete "Neustadter Straße" und des Sozialen-Stadt-Gebietes "Ortsmitte". Beides Voraussetzungen um an Fördergelder zu gelangen. Als erstes soll nun ein Förderantrag für den Umbau des Gemeindehauses gestellt werden. Um die Sanierungsgebiete festlegen zu können, war eine "Vorbereitende Untersuchung" nötig gewesen, in der die Bürger mehrere Male Gelegenheit hatten, ihre Vorstellungen einzubringen. Bürgermeister Udo Döhler legte Wert auf die Feststellung, dass es sich dabei nicht um eine bereits festgelegte Planung, sondern lediglich um Vorschläge handele. Im Vorfeld war es bei der Anhörung der Träger öffentlicher Belange zu Irritationen bei den Gewerbetreibenden an der Neustadter Straße gekommen. Eine beabsichtigte Informationsveranstaltung mit den Betroffenen konnte coronabedingt bisher nicht durchgeführt werden.

Bilder