Lautertal Viel Holz, wenig Kohle

Andreas Herzog

Der Gemeinde Lautertal bricht eine gute Einnahmequelle weg: Schuld daran ist unter anderem der Borkenkäfer. Gut, dass der Waldumbau bereits voll im Gange ist.

 
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Lautertal - Lautertal verfügt über einen mit rund 110 Hektar recht großen Gemeindewald. Für die nachhaltige Bewirtschaftung ist es gesetzlich festgelegt, alle 20 Jahre einen neuen Forstwirtschaftsplan zu erstellen. Als Vorarbeit sind aktuelle Erhebungen und Grundlagenermittlungen durch einen neutralen Forstsachverständigen erforderlich. In der jüngsten Gemeinderatssitzung beauftragte man damit Johannes Hölzel aus Oberaurach. Zudem ermächtigte der Gemeinderat Bürgermeister Karl Kolb, die Erarbeitung des Forstgutachtens in die Wege zu leiten. Die Kosten von 14 055 Euro übernehmen je zur Hälfte der Freistaat Bayern (Auftraggeber) und die Kommune.

Zuvor gab Forstrevierleiter Frank Wystrach - er betreut den Gemeindewald seit 23 Jahren - dem Gemeinderat einen aktuellen Situationsbericht. Der Wald hat einen derzeitigen Holzvorrat von 25 000 Festmetern. "In den letzten 20 Jahren wurden 10 000 Festmeter, jährlich 500 Festmeter, eingeschlagen und noch zu guten Preisen verkauft. Die Gemeinde nahm dadurch gutes Geld ein", so Wystrach.

Nach den sehr trockenen Jahren 2018/2019 leide auch der Gemeindewald unter massiven Schäden durch Borkenkäferbefall, betroffene Bäume habe man sehr schnell fällen müssen. Aktuell lägen 240 Festmeter Holz vor Ort. "Wir müssen es möglichst zeitnah herausbringen, aber es sind nicht nur die Holzpreise total im Keller, auch die Verarbeitungswerke sind absolut eingedeckt mit Massenangeboten. Es wird alles getan, um eine zeitnahe Abfuhr zu bewirken", versicherte der Förster. Man habe besonders schon in den letzten zwei Jahrzehnten auf große Nachhaltigkeit und die Entwicklung von Nadel- und Laubmischwald gesetzt. Eine große Zukunft sehe er für Eichenbestände, denn auch Buchen zeigten teilweise erheblich Ausfälle. Beim Nadelholz richte man mehr Augenmerk auf widerstandsfähigere Douglasien. Aussaaten im Gemeindewald hätten sich sehr gut entwickelt, ebenso Tannen, betonte Frank Wystrach auf Anfragen. Bürgermeister Karl Kolb zeigte sich zuversichtlich und würdigte die stets hervorragende Zusammenarbeit zwischen Gemeinde und dem Forstrevierleiter.

Im Rahmen der Gemeinderatssitzung wurden zudem neue Feldgeschworene berufen, da einige Funktionsträger aus gesundheitlichen Gründen ausscheiden. Auf Vorschlag des Lautertaler Obermärkers Wolfgang Mierzwa vereidigte Bürgermeister Karl Kolb Manfred Höhn, Christian Schubert und Tobias Stelzner. Er bedankte sich für deren Bereitschaft zur Mitarbeit und zur Wahrung des "Siebenergeheimnisses".

Martin Flohrschütz verwies im Anschluss auf die Schwergängigkeit des Wehres bei Tremersdorf. Außerdem gebe es in der Lauter eine Reihe von Anlandungen, die ausgebaggert werden müssten. Als besonders problematisch bezeichnete er die Situation an der Ansaugstelle für das Löschwasser. "Das muss man sich genauer ansehen", erklärte Gemeindegeschäftsführer Hans Frieß. Seitens des Wasserwirtschaftsamtes gebe es Auflagen zur Sicherung der Durchlassfähigkeit für die Fische.

Elke Ros informierte, dass sich Eltern sorgten, weil ein bis dato unbekannter Mann am Fußweg zum Kindergarten mehrmals Süßigkeiten an die Kinder verteilt habe. Bürgermeister Karl Kolb erklärte, man befasse sich bereits mit der Angelegenheit. Es wurde schon mit der Polizei gesprochen, ebenso mit der Kindergartenleitung. Es liege auch ein Antrag des Elternbeirates auf Zaunerhöhung am Kindergarten vor.

Abgeschlossen sind die Arbeiten zur Sicherung der Wassersituation und die Asphaltierung am Tunnel beim Bahndamm in Neukirchen. Wolfgang Zapf bat darum, die von der Gemeinde geplante Schließung mit Gittern nicht vorzunehmen. Dies sei der Wunsch zahlreicher Bürger. "Es ist ein idealer Weg für Fußgänger und Radfahrer in Richtung Eichbrunnen." Karl Kolb bat um einen offiziellen Antrag, über den dann entschieden werden müsse. Bis dahin werde die Verwaltung den Durchgang für Fußgänger und Radfahrer nicht schließen.

3. Bürgermeister Hans Rauscher verwies auf den Gemeinderatsbeschluss der Sitzung im März zur Anschaffung von Geschwindigkeitsmess- und Anzeigetafeln für alle Ortsteile und fragte nach dem Stand der Realisierung. Man habe bereits vorab Angebote für die sechs festen und eine mobile Tafel eingeholt. Jede koste rund 2500 Euro, erwiderte der Bürgermeister Kolb. Jetzt erfolgen die Ausschreibung . Die Mittel seien im Haushalt 2020 eingestellt.

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