"Rein rechnerisch war im Zulassungsbereich Coburg ein Augenarztplatz frei, und ich hätte auch nach Coburg gekonnt", berichtet sie. Doch sie wählte den kurzen Weg, da sie selbst aus Mengersgereuth-Hämmern stammt. Das Anwesen hatte sie bereits im April gekauft, doch der Start verzögerte sich durch Corona. Der Umbau dauerte länger als geplant, außerdem gab es Lieferengpässe bei Geräten. "Ich habe keinen Patienten-Stamm übernommen", erläutert Blechschmidt, "deshalb habe ich auch kurzfristig Termine frei." Der sehr groß dimensionierte Wartebereich ist in Corona-Zeiten hilfreich, um die Mindestabstände einzuhalten. Beim Umbau selbst hatte sie mit einigen außergewöhnlichen Aktionen zu tun: "Wir mussten den Tresor entfernen und der war so schwer, dass wir ihn nur mittels eines Traktors herausbekamen und damit durchs ganze Dorf gefahren sind", schmunzelt sie. "Aber keiner hat gefragt, was wir denn mit einem Tresor machen." Die Panzerglasscheibe des Kassenbereichs blieb erhalten: "Die ist doch der beste Corona-Schutz", ergänzt die Ärztin mit einem Augenzwinkern. Der Stadt sowie der Wirtschaftsförderin, aber auch der Kassenärztlichen Vereinigung Bayern, stellt sie ein gutes Zeugnis aus: "Da hat man gemerkt, dass man willkommen ist." Derzeit arbeitet sie noch in Teilzeit als Oberärztin am Klinikum in Suhl. Doch wenn sich der Patienten-Stamm erweitert, will sie diese Tätigkeit aufgeben und sich ganz ihrer Praxis widmen.