Länderspiegel Betrug am Telefon: Falsche Polizisten klingeln wieder durch

Vodafone-Kunden sollten bei vermeintlichen Kundenumfragen am Telefon misstrauisch sein und nicht ihre Daten herausgeben. Foto: Rolf Vennenbernd

In Oberfranken ist es am Dienstag zu einer Anrufserie durch falsche Poli­zisten gekommen. Die Kriminellen erbeuteten in den seltensten Fällen Geld, ein Opfer brachten sie jedoch um eine fünfstellige Summe.

 
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Oberfranken - Erneut ist es am Dienstag in Oberfranken zu einer Vielzahl an versuchten Trickbetrügereien durch falsche Polizeibeamte gekommen. Das teilt das Polizeipräsidium am Mittwoch mit und warnt die Bevölkerung eindringlich vor der Masche. In einem Fall gelang es den Tätern am Dienstag, eine fünfstellige Summe zu erbeuten.

Zwischen 11 Uhr und 15 Uhr häuften sich die Anrufe durch die sogenannten "falschen Polizeibeamten" im Bayreuther Stadtgebiet. Auch aus Ahornthal und Pegnitz wurden Anrufe durch die Trickbetrüger gemeldet. Die Täter am Telefon versuchten in den meisten Fällen, die Angerufenen davon zu überzeugen, dass vermeintliche Verwandte von ihnen in einen Verkehrsunfall verwickelt wurden und folglich eine Kaution zu zahlen sei. Die Forderungen lagen dabei zwischen 1800 Euro und 120.000 Euro. Beim Großteil der Anrufe blieben die Unbekannten erfolglos. In einem Fall aus Bayreuth gelang es den Betrügern jedoch, einen fünfstelligen Eurobetrag zu ergaunern. Die Ermittlungen hat das zuständige Fachkommissariat der Kriminalpolizei Bayreuth übernommen.

In der jüngsten Vergangenheit sei es zu einer auffälligen Häufung dieser Delikte gekommen, teilt das Präsidium weiter mit. Die Opfer sind meist Senioren. Erst in der vergangenen Woche haben Betrüger auf dieses Weise eine 72-Jährige aus Kulmbach um einen sechsstelligen Geldbetrag gebracht (wir berichteten). Die oberfränkische Polizei wiederholt deshalb folgende Ratschläge:

  • Seien Sie misstrauisch bei Anrufen, die Ihre finanzielle und/oder persönliche Situation betreffen.
  • Lassen Sie sich nicht von einer vertrauenserweckenden Rufnummer auf dem Display in die Irre führen.
  • Lassen Sie sich zeitlich und emotional nicht unter Druck setzen.
  • Erkundigen Sie sich nach dem Namen des Anrufers, der Adresse und einer Rückrufnummer. Notieren Sie sich diese Angaben.
  • Übergeben Sie niemals Geld an unbekannte Personen.
  • Informieren Sie auch ältere Verwandte und Nachbarn über dieser Betrugsmasche.
  • Wenn Sie Zweifel haben, sprechen Sie mit Verwandten, dem Ansprechpartner ihres Kreditinstituts oder informieren Sie die Polizei. In dringenden Fällen wählen Sie den Notruf 110.

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