Tettau Emotionaler Abschied in den Sommer

Heike Schülein

Tettauer Schüler freuen sich über neue Spielgeräte auf ihrem Pausenhof. Bei einer kleinen Abschlussfeier nahm die Schule aber auch Abschied von den Viertklässlern sowie einigen Mitarbeiterinnen.

 
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Tettau - Eine Wippe, ein neues Pausenhäuschen, zwei neue Fußballtore und dazu ein farbenfroher Zaun - großzügige Spenden der Firma Rösler CeramTec, der Ludwig-Heinz’schen Stiftung und der VR Bank Oberfranken Mitte sorgen jetzt für noch mehr Pausenspaß an der Grundschule Tettau. Auch der engagierte Elternbeirat beteiligte sich finanziell, während der Bauhof der Gemeinde die Zaunlatten in Stiftform anfertigte. Bei der Abschlussfeier am Mittwoch - aufgrund von Corona nur im kleineren Rahmen - wurde allen Sponsoren und Helfern gedankt

"Schon seit langer Zeit wünschten sich unsere Kinder einige neue Spielmöglichkeiten für den Pausenhof", erklärte Schulleiterin Birgid Weiß. Besonders sei der Tag auch deshalb, weil erstmals - seit dem Shutdown im März - wieder alle Schülerinnen und Schüler, unter Einhaltung der Sicherheitsbestimmungen, in der Schule zusammenkommen konnten. Für die Anschaffung neuer Spielgeräte hatten die Jungen und Mädchen eigene Vorschläge entwickelt, deren Umsetzbarkeit dann von den Lehrkräften und den Elternbeirat besprochen wurde.

Ein echtes Highlight im Pausenhof stellt die neue viersitzige Wippe im hinteren Bereich dar. Zu verdanken ist dies Marietta Rösler, die der Schule schon seit jeher sehr verbunden ist. Bei einer Veranstaltung im November 2019 mit einem Vortrag über Alexander von Humboldt war auch die Firma Rösler mit einer Ausstellung über die Geschichte des Porzellans vertreten und bot dabei Tassen mit dem Motiv des Forschungsreisenden zum Kauf an. Marietta Rösler stellte nicht nur den Erlös von 500 Euro der Schule zur Verfügung, sondern verdoppelte diesen sogar. Von dem Geld schaffte sich die Schule eine viersitzige Wippe an, wobei Rösler auch hier den Fehlbetrag von 200 Euro ergänzte.

"Schon vor längerer Zeit war vor allem von den Kindern der Offenen Ganztagsschule der Wunsch nach einer zweiten überdachten Sitzmöglichkeit aufgekommen", erläuterte Weiß. Gemeinsam einigte man sich auf ein weiteres "Pausenhäuschen". Dafür wurden 750 Euro - auf Initiative von Bürgermeister Ebertsch - von der Ludwig-Heinz’schen Stiftung beigesteuert; weitere 400 Euro übernahm der Elternbeirat. Freuen dürften sich auch alle Fußballfans. Nachdem das Fußballtor arg in Mitleidenschaft gezogen war, wandte sich die Schule an die Tettauer Filiale der VR Bank. Nach zwei Tagen kam die Zusage über eine Spende von 500 Euro, was schließlich für zwei neue Tore reichte.

"Die Kinder haben nun viel mehr Spielmöglichkeiten", würdigte die Rektorin. Zusammen mit den Kindern konnte sie sich aber noch über eine weitere große Aufwertung des Pausenhofs freuen, grenzt doch seit Kurzem ein farbenfrohen Zaun den Schulbereich vom Parkplatz der Physiotherapie und des Pflegedienstes ab. Bereits Anfang des Schuljahres hatten sich Lehrer und Elternbeirat Gedanken gemacht, wie ein solcher kindgemäßer Zaun zur sichtbaren Trennung von Pausenhof und Parkplatz aussehen könnte. Dankenswerterweise sägten und frästen die Bauhofmitarbeiter mit ihrem Leiter Hartwig Ortmann fast 100 Latten in Stiftform zurecht. "Die Holzlatten sollten eigentlich beim Schulfest von den Kindern gemeinsam mit ihren Eltern bemalt werden", informierte Birgid Weiß. Da dieses aufgrund Corona nicht stattfinden konnte, musste eine andere Lösung her. So trafen sich die Lehrkräfte mehrmals, um die Latten abzukleben und zu streichen. Besonders der Hausmeister Rudi Petersam war jeden Tag unermüdlich im Einsatz. Nachdem die Viertklässler vor den Pfingstferien wieder in die Schule durften, bemalte jeder von ihnen eine Latte mit farbenfrohen Mustern und Motiven.

Herzlich dankte die Schulleiterin allen Sponsoren und Helfern. Die Kinder hatten schöne Geschenke für Marietta Rösler, Lorenz Büttner von der VR Bank, den Elternbeirat und Bürgermeister vorbereitet. Diese freuten sich über die sinnvolle Verwendung ihrer Spenden und bekundeten, die Schule gerne - auch weiterhin - zu unterstützen.

Emotional wurde es bei der Verabschiedung der acht Viertklässler/innen, die ab dem kommenden Schuljahr "getrennte Wege" an verschiedenen Schulen gehen werden. Neben dem Lehrstoff habe man - so Birgid Weiß - den Schülern auch Werte wie Kameradschaft und Rücksichtnahme vermitteln wollen. Jede Menge gute Wünsche erhielten die Viertklässler auch von den Drittklässlern, mit denen sie eine Kombiklasse gebildet hatten.

Ebenfalls nur ungern lässt man die Lehrerin Katja Fiedler ziehen, wenngleich der Grund hierfür ein sehr schöner ist; wird doch deren Familie größer. Laut der Schulleiterin habe sie diese als engagierte Lehrerin kennengelernt, die bei den Kindern sehr beliebt sei. Die Lehrerin gab den Dank zurück: "Ich bin sehr liebevoll nach meiner ersten Babypause bei euch aufgenommen worden - und ich hoffe, dass ich später wieder hierher zurückkehren kann", meinte sie gerührt. Abschied nehmen hieß es auch von den beiden Mitarbeiterinnen der OGTS, Claudia Lipfert, die acht Jahre für die Schule tätig war, sowie von der OGTS-Leiterin Beate Kaufmann. Beide versicherten, wie viel Spaß ihnen ihre Arbeit gemacht habe.

"Einzeln ist man einzigartig; gemeinsam großartig", bekundete Bürgermeister Peter Ebertsch. Am Ende des Schuljahrs war es ihm ein großes Bedürfnis, dem ganzen Team und vor allem der Rektorin herzlich zu danken. Er werde alles tun, damit die Grundschule so lange wie möglich erhalten bleibt. Die Vorzeichen hierfür stünden sehr gut.

Umrahmt wurde die bunte Abschlussfeier von den Jungen und Mädchen aller Jahrgangsstufen, die dabei voller Stolz erstmals auch ihre neuen Schul-T-Shirts vorführten. Gemeinsam oder klassenweise ließen diese thematisch passende Lieder erklingen. Viel Applaus gab es auch für die Akkordeon-Gruppe unter Leitung von Markus Häßler vom Musikstudio Fröhlich. Der Viertklässler Lukas trug dabei solistisch das Abschiedslied "Au Revoir" vor. Zudem ließ die Gruppe einen Friedens-Kanon erklingen.

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