Coburg Sommerkultur auf der Waldbühne

Eine Hommage an Reinhard Mey präsentiert Stefan Eichner am Samstag in Heldritt. Foto: Matthias.kPhotography Quelle: Unbekannt

Heldritt trotzt Corona: An diesem Wochenende gibt’s Comedy und Kabarett im Grünen, eine Woche später erklingen Hits der Operette. Auch der fränkische Reinhard Mey tritt auf: Stefan Eichner.

 
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Herr Eichner, Sie haben als 19-Jähriger Reinhard Mey zum ersten Mal in einer Talkshow gesehen. Was war Ihr Eindruck?

Spaß im Wald

"Heldritt trotz(t) Corona":

Freitag, 7. August, 19.30 Uhr:

Sebastian Reich (ausverkauft)

Samstag, 8. August, 19.30 Uhr:

Stefan Eichner spielt Reinhard Mey

Sonntag, 9. August, 19.30 Uhr:

Bayern-Kabarett mit Wolfgang Krebs

Ticket-Hotline 09562/ 7844025

Sommeroperette Heldritt:

Freitag, 14. August, 19.30Uhr

Samstag, 15. August, 14.30 + 19.30 Uhr

Sonntag, 16. August, 16. August, 16 Uhr:

Operettengala "Silber & Gold"

Tickets: 09564/800441,

bestellung@waldbuehne-heldritt.de

Das war damals bei Alfred Biolek, den ich schon immer sehr mochte. Ich bin an diesem Gespräch einfach hängen geblieben, weil ich die Art von Reinhard außergewöhnlich fand. Das lange Nachdenken, bevor er eine Antwort gibt, die Suche nach den richtigen Worten, sein waches und aufmerksames Wesen, seine Ansichten, all das hat mich beeindruckt. Seine Lieder begleiten mich seitdem ständig. Zu Hause, im Auto und jetzt auch auf der Bühne.

Was fasziniert Sie an Mey und seinen Liedern besonders?

Zum einen gibt es fast kein Thema, das Reinhard noch nicht besungen hätte. Er hat die eine gute Beobachtungsgabe und kann aus jeder noch so kleinen Alltagssituation ein Lied machen. Dann natürlich die unglaubliche Qualität seiner Texte und seine Sprachvielfalt. Dabei ist es völlig egal, ob es ein lustiges, melancholisches, trauriges oder kritisches Lied ist. Dazu kommt noch das sehr ausgefeilte Gitarrenspiel. Das alles ist schon eine Klasse für sich.

Wann ist die Idee entstanden, ein abendfüllendes Mey-Programm zu gestalten?

Nachdem ich einmal im Jahr einen Benefizabend für einen guten Zweck spiele und das in meiner Funktion als ‚Das Eich‘ mit meinen Comedy-Programmen schon oft zu Hause gemacht hatte, habe ich 2016 halt mal einen Reinhard-Mey-Abend gespielt. Dass daraus ein zweites Standbein wurde, ist einer Veranstalterin aus Taufkirchen zu verdanken. Die hat bei meiner Agentur angerufen und gesagt: ‚Ich will diesen Abend!‘. Ich habe gesagt: Bevor ich das mache, frage ich Reinhard erst um Erlaubnis. Ich habe ihn angemailt, nicht mal eine halbe Stunde später kam eine ganz nette Antwort, dass er sich freut, dass ich seine Lieder spiele. Nun ist das Programm offiziell von ihm persönlich autorisiert - was für mich einem Ritterschlag gleichkommt!

Sie sind vor allem als Comedian bekannt. Hatten Sie Bedenken, ob das Publikum eine stillere Seite von Ihnen erleben und Mey-Lieder hören möchte?

Nein, da ich das Ganze auch von Beginn an strikt getrennt habe, den Mey-Abend unter meinem bürgerlichen Namen spiele und auch dafür einen eigenen Internet-Auftritt habe. Natürlich tauchte anfangs die Frage auf, ob ich Reinhard Mey parodiere, was für mich als Fan natürlich nicht infrage kommt. Es tauchen aber tatsächlich auch Eich-Fans zu den Mey-Konzerten auf, aber auch eine ganz neue Hörerschaft.

Nach welchen Kriterien haben Sie die Chansons ausgewählt?

Es ist ausdrücklich kein Best-of-Abend! Reinhard hat zwischen 550 und 600 Chansons geschrieben, da sind so viele tolle Werke aus der zweiten, dritten und fünften Reihe dabei, die weniger bekannt sind, aber meiner Meinung nach auch gespielt werden müssen. Die Balance zwischen lustigen, traurigen, kritischen alten und neuen Liedern muss stimmen.

Was ist Ihnen bei der Interpretation am wichtigsten?

Reinhard ist einzigartig, nicht zu kopieren und darum soll es an diesem Liederabend auch nicht gehen. Vielmehr wird es eine Hommage, ein Streifzug durch über vier Jahrzehnte seines Schaffens. Sehr nah am Original mit allem, was dazu gehört, aber eben auch mit meiner eigenen Note.

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